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Deutschland ist bei Lufthansa ausgestiegen – und hat gut verdient

Der deutsche Staat hat seine Beteiligung an Lufthansa beendet. Der zuständige Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF hat seine zuletzt verbliebene Aktienbeteiligung im Rahmen
einer Blockplatzierung an internationale Investoren vollständig veräußert, wie die Finanzagentur des Bundes am Dienstag (13. September) mitteilt.

«Die Stabilisierung der Deutschen Lufthansa AG ist erfolgreich abgeschlossen»˛ sagte Jutta Dönges, die den WSF als Geschäftsführerin der Finanzagentur verantwortet. «Die für den WSF insgesamt erzielten Erlöse aus der Veräußerung der Aktienbeteiligung in Höhe von 1,07 Milliarden Euro übersteigen den zum Erwerb der Beteiligung eingesetzten Betrag von
306 Millionen Euro mit 760 Millionen Euro deutlich. Mit dieser erfreulichen Bilanz endet die Beteiligung des WSF und das Unternehmen liegt wieder in privaten Händen.»

Der zur Eindämmung pandemiebedingter wirtschaftlicher Schäden ins Leben gerufene WSF hatte im Juni 2020 mit Lufthansa nach beihilferechtlicher Genehmigung durch die EU-Kommission Stabilisierungsmaßnahmen in Höhe von bis zu 6 Milliarden Euro vereinbart. Hiervon wurden dem Luftfahrtunternehmen 5,7 Milliarden Euro als stille Einlagen gewährt, 0,3 Milliarden Euro wurden dem Unternehmen durch den Erwerb von Aktien zugeführt, wodurch eine Aktienbeteiligung des WSF von rund 20 Prozent aufgebaut wurde.

Lufthansa konnte die stillen Einlagen des WSF bereits bis November 2021 vollständig zurückführen. Nach einem Teilverkauf seiner Aktien und der anschließenden Beteiligung an der Kapitalerhöhung im Jahr 2021 betrug der Anteil des WSF noch 14,09 Prozent. Am 28. Juli 2022 gab der WSF bekannt, dass er seinen Aktienanteil durch einen weiteren Teilverkauf auf 9,92 Prozent reduziert hat.