Austrian Airlines jets in Vienna.
Die Zeit drängt

Austrian Airlines: Land(ung) in Sicht?

Die Gespräche mit der Regierung sollen gut laufen. Erste, Bawag und Raiffeisen bilden ein Bankenkonsortium.

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Bei der AUA steht die Uhr nicht fünf Minuten vor zwölf – sondern nur noch eine. In den nächsten Tagen muss eine Lösung gefunden werden, ansonsten droht der Weg in die Insolvenz. Einerseits, weil die österreichische Fluglinie zunehmend in einen Liquiditätsengpässe kommt. Andererseits, weil die Wirtschaftsprüfer von PwC bis 18. Mai 2020 (also in genau einer Woche) über die Fortbestandsprognose entscheiden werden.

Möglicherweise gibt es aber ganz vorsichtige Hoffnung für die Tausenden AUA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Wie aeroTELEGRAPH aus gut informierten Kreisen erfahren hat, sollen die Gespräche zwischen österreichischen Regierungsvertretern und Austrian Airlines zuletzt produktiv und nicht schlecht gelaufen sein. Konkret soll sich demnach ein Bankenkonsortium – bestehend aus Raiffeisen, Erste und Bawag – gebildet haben, das als Kreditgeber für rund 400 Millionen Euro fungieren könnte.

Verlängerung der Kurzarbeit

Die kurzfristige Überbrückung der unmittelbaren Corona-Folgen ist aber klarerweise nur ein erster Schritt. Damit einhergehend wird die AUA massiv auf die Kostenbremse steigen müssen – und das bedeutet naturgemäß auch Einschnitte beim Personal. Dazu soll zuerst einmal die Kurzarbeit – die eigentlich grundsätzlich auf sechs Monate beschränkt ist – wenn möglich verlängert werden. Wie es dann weitergeht, hängt nicht zuletzt von der weiteren Entwicklung des Marktes ab.

Auch wenn Kündigungen während einer Kurzarbeitsphase nicht bzw. nur sehr schwer möglich sind, wird es auch in dieser Zeit zu einer gewissen – normalen – Fluktuation kommen. Ob danach noch weitere Einschnitte in der Mitarbeiterzahl notwendig sind, kann man derzeit maximal in der Kristallkugel lesen. Kolportiert wird mittelfristig eine Reduzierung des Personalstandes um letztlich bis zu 3.000 Stellen zum Ist-Stand – dabei spielt aber mit, wie sich die Gesamtsituation in der Branche weiterentwickelt. Darüber, dass die AUA ihre Flotte bis 2022 von rund 80 auf etwa 60 Flugzeuge reduzieren möchte, wurde bereits berichtet.

Kein Einstieg bei Lufthansa

Fakt ist jedenfalls, dass es auch Einschnitte bei den Gehältern geben dürfte – dazu laufen gerade Verhandlungen mit den beiden Betriebsräten Boden und Bord, die allerdings dem Vernehmen nach nicht ganz friktionsfrei verlaufen sollen. Grundsätzlich kompromissbereit gibt man sich jedenfalls: So spricht der Vorsitzende des Betriebsrates Bord Rainer Stratberger von 200 Millionen Euro, die alleine durch das fliegende Personal bis 2023 gespart werden können – allerdings ist bei dieser Summe die Einsparung durch Kurzarbeit beinhaltet und „ein zentrales Element“. Ganz ohne zusätzliche Gehaltseinschnitte wird es aber vermutlich nicht gehen.

Spannend wird nun jedenfalls auch, welche Zugeständnisse und Gegenleistungen sich die österreichische Regierung für die etwaige Staatshilfe ausverhandelt. Bislang war beispielsweise von Standortgarantien die Rede – aber auch von einer direkten Beteiligung des Staates an der Lufthansa AG selbst. Letztere soll allerdings bereits vom Tisch sein, wie aeroTELEGRAPH erfahren konnte.

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