Ryanair reagiert auf den steigenden Kostendruck und zieht sich trotz punktuellem Ausbau immer mehr aus Deutschland zurück. Kürzlich kündigten die Iren an, diesen Winter ihr Angebot ab Deutschland um 800.000 Sitze zu reduzieren. Und auch Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr kündigte kürzlich in einem Interview an, dass ohne eine Reduzierung der Standortbelastungen weitere Streichungen von Inlandsstrecken unvermeidbar würden.
Lufthansa streicht in Frankfurt und München
Spohr warnte, dass bis zu 100 Inlandsflüge pro Woche, zum Beispiel die Routen von München nach Dresden und Münster/Osnabrück ab Sommer 2026 gestrichen werden könnten, da beide Strecken Verluste schrieben. Der Konzern sehe die regionalen Folgen, könne aber keine defizitären Verbindungen subventionieren, die durch hohe regulatorische Kosten monatlich Millionenverluste verursachten.
Nur wenige Tage später setzt Lufthansa die Ankündigung um: Im Sommerflugplan 2026 werden über 50 wöchentliche Zubringerflüge gestrichen, wie der Konzern am Dienstag (28. Oktober) bekannt gab. Betroffen sind unter anderem einzelne Frequenzen von München nach Berlin, Düsseldorf und Köln sowie von Frankfurt nach Leipzig und Nürnberg.
Münster/Osnabrück und Dresden stehen weiter auf dem Prüfstand
Die von Spohr angesprochenen Routen von München nach Münster/Osnabrück oder Dresden stünden auf dem Prüfstand, so Lufthansa Group. Begründet wird die Entscheidung abermals mit der hohen Kostenbelastung für Flüge in und ab Deutschland.
Der Konzern erzielt inzwischen mehr als drei Viertel seines Umsatzes im Ausland und gleicht die Standortnachteile in Deutschland durch eine stärkere Internationalisierung aus.
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