Der türkisch-niederländische Ferienflieger baut im kommenden Sommer sein Angebot deutlich aus - in seinem wichtigsten Markt Deutschland gleich um 20 Prozent. Corendon Airlines fokussiert das Angebot aber nochmals auf weniger deutsche Flughäfen.
Mit der ablaufenden Sommersaison ist Corendon Airlines zufrieden. Sowohl bei der Pünktlichkeit als auch bei der Kundenzufriedenheit habe man deutlich zugelegt, sagt Christian Hein. Damit habe man den «Grundstein dafür gelegt, dass wir das Unternehmen weiterentwickeln», so der Verkaufs- und Marketingchef bei einer Veranstaltung in Amsterdam.
Gleich um 20 Prozent erhöht der türkisch-niederländische Ferienflieger die Kapazität im kommenden Sommer über alle Märkte gesehen. Das heißt in Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Polen und der Schweiz. Auch in der Bundesrepublik weitet er die Zahl der angebotenen Sitzplätze im Sommer 2026 um einen Fünftel an.
Corendon Airlines konzentriert sich dabei aber nochmals auf weniger Flughäfen. Einst steuerte die Fluggesellschaft - die eigentlich aus einer türkischen, einer niederländischen und einer maltesischen Airline besteht - 22 deutsche Airports an. Derzeit sind es 18. Und 2026 werden es noch 13 sein.
«Wir konzentrieren uns in Deutschland noch verstärkt auf unsere stärksten Standorte», so Hein. Nicht mehr im Angebot stehen Flüge ab Dresden, Erfurt, Frankfurt, Lübeck und Paderborn/Lippstadt. So zumindest die aktuelle Planung.
Zur Fokussierung in Deutschland gehört die Stärkung der vier deutschen Basen. In Düsseldorf stationiert Corendon Airlines im Sommer 2026 gleich vier Flugzeuge - doppelt so viele wie aktuell. In Hannover, Köln/Bonn und Nürnberg werden es je zwei sein. Das sind doppelt so viele wie dieses Jahr. Daneben starten die weiß-roten Flugzeuge auch ab Berlin, Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden, Münster/Osnabrück, Hamburg, Leipzig/Halle, München, Rostock und Stuttgart.
Auch in Österreich baut die Fluglinie kräftig aus. Die Kapazität erhöht die Fluglinie dort um 31 Prozent. Neben Wien fliegt sie in der Alpenrepublik Graz, Linz und Salzburg an.
Corendon fokussiert aber nicht nur das Angebot. Sie verlagert es auch. Einst ganz auf die Türkei spezialisiert, bietet sie inzwischen auch Flüge zu anderen Urlaubszielen rund ums Mittelmeer an - vor allem Ägypten und Griechenland. Sie machen inzwischen bereits 47 Prozent des Angebots aus.
Das hat auch damit zu tun, dass die Türkei vor allem mit einer hohen Inflation von fast 35 Prozent kämpft. Dadurch empfinden viele Reisende Urlaub dort inzwischen als teuer und bleiben fern. Im Juli sank die Zahl der Ankünfte im Vergleich zum Vorjahresmonat um fünf Prozent. Und in den ersten sieben Monaten resultierte bisher ein Minus von 2,1 Prozent.
Das heißt nicht, dass Corendon Airlines Richtung Türkei abbaut. 2026 steigt das Angebot sogar um vier Prozent. Das große Wachstum aber findet anderswo statt. Dabei hat die Fluglinie gegenüber gegen ihrer Erzrivalin Sun Express einen entscheidenden Vorteil. Sie besitzt auch eine Fluglinie in der EU und kann deshalb Strecken zwischen EU-Ländern bedienen. Das Joint Venture von Turkish Airlines und Lufthansa Group kann das seit der Schließung von Sun Express Deutschland nicht mehr.