Auslöser war ein Flug nach Accra. Das Reinigungsteam hatte vor dem Abflug den Verdacht geäußert, an Bord könnten sich Flöhe oder Bettwanzen befinden. Brussels Airlines betont, solche Hinweise würden ernst genommen, das Personal sei speziell dafür sensibilisiert. Aber es habe kein Ungeziefer an Bord gegeben. Eine externe Kontrolle habe gezeigt, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt habe.
Fünf Besatzungsmitglieder weigerten sich dennoch, den Flug anzutreten. Zwei von ihnen entschieden sich später um. Die drei anderen machten laut Gewerkschaft von ihrem Recht Gebrauch, einen Einsatz aus gesundheitlichen oder psychologischen Gründen abzulehnen.
Brussels Airlines entließ drei Mitarbeiterinnen
Brussels Airlines reagierte mit Entlassungen. Laut Kolleginnen und Kollegen handelt es sich um erfahrene Flugbegleiterinnen, eine von ihnen soll fast drei Jahrzehnte für die Fluglinie tätig gewesen sein, so die Zeitung La Libre Belgique. Eine Kollegin habe nach der Nachricht einen Schwächeanfall erlitten.
Was genau vorgefallen ist, bleibt unklar, auch Brussels Airlines hält sich bedeckt. Die drei Mitarbeiterinnen hätten «mehrere Verfahren schwer verletzt» und dem Unternehmen sowie den Passagieren Schaden zugefügt, so Brussels Airlines gegenüber aeroTELEGRAPH. Details wolle man aus Gründen des Datenschutzes nicht nennen.
Brussels Airlines: Noch kein Streikaufruf
Für die Gewerkschaften BBTK/Setca und ACV Puls/CNE ist die Maßnahme unverhältnismäßig. Eine Vermittlung mit der Unternehmensleitung sei gescheitert, die Geschäftsführung von Brussels Airlines bleibe stur. Das Vorgehen sende «ein gefährliches Signal» an das fliegende Personal, warnen sie.
Noch liegt kein offizieller Streikaufruf vor. Doch die Gewerkschaften beraten über mögliche Aktionen – und schließen Arbeitskampfmaßnahmen nicht aus. Von Brussels Airlines heißt es, es seien keine Arbeitskampfmaßnahmen geplant.
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