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Airbus erneut mit Milliardenverlust

Der Konzernumsatz des europäischen Flugzeugbauers sank 2020 um 29 Prozent auf 49,9 Milliarden Euro, getrieben durch das schwierige Marktumfeld, das sich auf das zivile Flugzeuggeschäft mit 34 Prozent weniger Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahr auswirkte. Insgesamt wurden 566 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert (2019: 863 Flugzeuge). Airbus Helicopters lieferte im Jahr 2020 300 Einheiten aus (2019: 332 Einheiten), wobei der Umsatz um rund 4 Prozent stieg und von einem günstigen Produktmix und einem Wachstum bei den Dienstleistungen profitierte. Die Umsatzerlöse von Airbus Defence and Space gingen um rund 4 Prozent zurück, was hauptsächlich auf ein geringeres Volumen sowie die Auswirkungen von Covid-19 auf die Geschäftsabwicklung, vor allem bei Space Systems, zurückzuführen ist, wie Airbus am Donnerstag (18. Februar) bekannt gab.

Das bereinigte Betriebsergebnis von Airbus – eine alternative Leistungskennzahl bei der das zugrundeliegende Geschäft erfasst wird, indem wesentliche Belastungen oder Gewinne aus Rückstellungsveränderungen im Zusammenhang mit Programmen, Restrukturierungs- oder Währungseffekten sowie Kapitalgewinne/-verluste aus der Veräußerung und dem Erwerb von Unternehmen herausgerechnet werden – belief sich auf 1,706 Milliarden Euro (2019: 6,946 Milliarden). Dies spiegelt vor allem die schwächere Performance bei Verkehrsflugzeugen wider, die durch einen starken Beitrag von Airbus Helicopters und Airbus Defence and Space aufgebessert wurde.

Der konsolidierte Reinverlust von Airbus belief sich auf -1,133 Milliarden Euro (2019: minus 1,362 Milliarden). Darin enthalten ist das negative Finanzergebnis von 620 Millionen. Es spiegelt im Wesentlichen das Zinsergebnis in Höhe von minus 271 Millionen, die Auswirkungen der Neubewertung von rückzahlbaren Startinvestitionen im sonstigen Finanzergebnis in Höhe von minus 157 Millionen sowie netto minus 149 Millionen in Bezug auf Finanzinstrumente von Dassault Aviation wider. Darin enthalten ist auch die Wertminderung des One-Web-Darlehens, die 2020 erfasst wurde.

Der wertmäßige konsolidierte Auftragseingang sank bei Airbus auf 33,3 Milliarden Euro (2019: 81,2 Milliarden), wobei der konsolidierte Auftragsbestand am 31. Dezember 2020 373 Milliarden betrug (Jahresende 2019: 471 Milliarden). Der Rückgang des Werts des Auftragsbestands für Verkehrsflugzeuge spiegelt die höhere Anzahl von Auslieferungen im Vergleich zum Auftragseingang, die Abschwächung des Dollars und eine Bewertung der Werthaltigkeit des Auftragsbestands wider.

Die konsolidierte Netto-Cash-Position betrug am 31. Dezember 2020 4,3 Milliarden Euro (Jahresende 2019: 12,5 Milliaren) bei einer Brutto-Cash-Position von 21,4 Milliarden (Jahresende 2019: 22,7 Milliarden).

Als Grundlage für seine Prognose für 2021 geht Airbus davon aus, dass es keine weiteren Störungen der Weltwirtschaft, des Luftverkehrs, der internen Abläufe des Unternehmens und seiner Fähigkeit, Produkte und Dienstleistungen zu liefern, gibt. Auf dieser Basis strebt Airbus an, im Jahr 2021 mindestens zu erreichen: Dieselbe Anzahl an Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen wie im Jahr 2020 und ein bereinigtes Betriebsergebnis von 2 Milliarden Euro.