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Air Mekong legt Denkpause ein

Die private vietnamesische Fluggesellschaft groundete ihre Flotte. Die Schuld am Debakel sehen Experten in der falschen Wahl der Flugzeuge.

Ganz aufgeben will das Management trotz hoher Schulden nicht. Doch Flüge führt Air Mekong seit dem 1. März keine Flüge mehr durch. Das Unternehmen hat hohe Schulden beim staatlichen Kerosin-Lieferanten und kann den Treibstoff für die Flugzeuge nicht mehr bezahlen. Passagiere die bereits buchten, erhalten ihr Geld zurück oder werden umgebucht. Die dritte Möglichkeit ist gemäß dem Unternehmen, dass die Tickets bei Wiederaufnahme des Betriebes wieder gebraucht werden können. Das Grounding soll laut der Airline nämlich nur vorübergehend sein. Air Mekong will die Zeit für eine Restrukturierung nutzen. Wie lange die dauert, können die Verantwortlichen allerdings nicht angeben. Kritiker bezweifeln, ob die Fluglinie je wieder abheben wird.

Experten sehen für Air Mekongs Pleite zwei wesentliche Faktoren. Auf der einen Seite betrieb die Fluggesellschaft verlustreiche Nebenstrecken. Geschäftsführer Doan Quoc Viet begründete die Strategie des Fokus auf Nischenmärkte damit, dass er eine Konfrontation mit der mächtigen Staatsairline Vietnam Airlines verhindern wollte. Auf der anderen Seite setzte die Airline auf die falschen Flugzeuge. Die Flotte besteht aus vier Bombardier CRJ900-Jets. Sie bieten nur rund 90 Sitzplätze bei ähnlichen Fixkosten wie einem Airbus A320 oder einer Boeing 737. Das Nachrichtenportal Vietnamnet will von Gerüchten wissen, dass das Management nun genau dieses Flugzeugtypen ins Auge fasst. Die CRJ900 gehen an die amerikanische Eigentümerin Skywest Airlines zurück.

Billiganbieter Vietjet Air baut aus

Erfolgreicher wirtschaftet die andere private Fluglinie in Vietnam. Vietjet Air eröffnete im Februar die erste Route ins Ausland, die von Ho Chi Minh Stadt nach Bangkok. Dieser Tage folgt die Strecke von Hanoi nach Bangkok. Neben den bereits bestehenden neun Inlandsstrecken will Vietjet denn auch vor allem ins benachbarte Ausland expandieren. Singapur und Kuala Lumpur stehen ganz oben auf der Wunschliste. Die Flotte von heute sechs Airbus A320 soll bis 2015 um mindestens 14 Flugzeuge erweitert werden.