Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

Sicherheitsmaßnahme

Lithium-Ionen-Batterien dürfen nicht mehr mitfliegen

Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao sieht die Sicherheit in Gefahr. Sie verbietet den Transport von Lithium-Ionen-Batterien im Frachtraum von Passagierflugzeugen. Die Batterien können Brände auslösen.

Am 1. April ist Schluss. Ab dann dürfen Sendungen von Lithium-Ionen-Batterien nicht mehr im Frachtraum von Passagierflugzeugen mitgeführt werden. Das beschloss die Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao. «Die Sicherheit hat bei uns immer oberste Priorität», kommentiert Icao-Ratspräsident Olumuyiwa Benard Aliu.

Die Icao folgt damit einer Empfehlung von Boeing. Der Flugzeugbauer hatte seinen Kunden schon vergangenes Jahr empfohlen, keine großen Ladungen Lithium-Ionen-Batterien mehr zu transportieren. Auch die US-Aufsichtsbehörde Federal Aviation Administration FAA warnte bereits mehrmals vor den Gefahren solcher Batterien. Sie könnten in Brand geraten und das könne zu Explosionen führen, die nicht mehr kontrollierbar seien, so die FAA. Ein Totalverlust eines Flugzeuges sei nicht auszuschließen.

Nur ein temporäres Verbot

Die FAA wollte eigentlich ein Verbot des Transports durchsetzen, scheiterte damit aber. Nun preschte die Icao vor. Die Maßnahme sei jedoch temporär, erklärt sie in einer Medienmitteilung. Man arbeite an einem neuen Standard zur sicheren Verpackung von Lithium-Ionen-Batterien. Man erwarte diesen bis 2018. Nicht vom Verbot betroffen sind Batterien, die von Passagieren im Gepäck mitgeführt werden – etwa in Laptops oder Smartphones.

113 Zwischenfälle zählte die amerikanische Luftfahrt-Sicherheitsbehörde FAA zwischen 1991 und 2010, die auf irgendeine Weise mit Lithium-Batterien zusammenhängen. Auch beim Absturz einer Boeing 747 von UPS im September 2010 wird vermutet, dass Batterien für ein Feuer an Bord und Rauchentwicklung im Cockpit verantwortlich waren. Das führte schließlich zum Kontrollverlust.