Letzte Aktualisierung: um 21:20 Uhr

Eis bringt Jumbo in Probleme

Eine Boeing 747 kam in ein Unwetter, gleich zwei Motoren fielen aus. Nun warnt die russische Aufsichtsbehörde Fluglinien und Hersteller vor dem Phänomen.

Die Maschine war am 31. Juli in Moskau Scheremetjewo gestartet. Sie hatte Hongkong als Ziel. Lange verlief Flug ABW349 völlig planmässig. Doch dann entschied sich die Crew der Boeing 747-8F der Frachtgesellschaft Air Bridge Cargo einem Gewitter auszuweichen und verließ die geplante Flugroute. Doch statt in ruhigere Gefilde, kam sie um 18 Uhr Lokalzeit über der chinesischen Stadt Chengdu in einer Höhe von über 12’000 Metern in eine Wolkengruppe, die nicht auf dem Wetterradar ersichtlich war.

Die Crew bemerkte in der Folge einen plötzlichen Temperaturanstieg. In der Tat stieg sie für kurze Zeit von minus 54 auf minus 34 Grad. Dabei bildete sich Eis auf den ungeheizten Teilen der Turbokompressoren der Triebwerke, wie die russische Aufsichtsbehörde Rosawiatsia in einer neuen Medienmitteilung schreibt. Als sich die Kristalle wieder lösten wurden sie eingesogen. Das hatte zur Folge, dass wenig später zwei Motoren ihre Schubkraft verloren.

Designänderungen, neue Sensoren

Die B747-8 konnte dennoch sicher in Hongkong landen. Bei der späteren Inspektion zeigte sich aber, dass die Eisstücke große Schäden an den Triebwerken eins, zwei und vier verursacht hatten. Viele der Laufschaufeln waren massiv beschädigt (siehe Bild).

Nun warnt Rosawiatsia Fluggesellschaften, Behörden und Hersteller vor Eisbildung an den Motoren. Es brauche eventuell Designänderungen sowie zusätzliche Instruktionen an die Piloten. Air Bridge Cargo weist darauf hin, dass es eine Warneinrichtung vor solcher Eisbildung fehle.