Airbus A330 von Virgin Atlantic: Nicht immer ist ein Pilot zu Stelle.

Teurer UmwegVirgin Atlantic nutzt Dreamliner als Piloten-Taxi

Kurz vor dem Flug von Manchester nach New York wurde ein Pilot von Virgin Atlantic krank. Um Ersatz zu besorgen, griff die Fluggesellschaft zu einer ungewöhnlichen Maßnahme.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Virgin Atlantic verbindet den Flughafen London Heathrow täglich mit Boston. Am vergangenen Freitag (15. September) mussten die Passagiere von Flug VS11 jedoch aus einem ungewöhnlichen Grund rund 90 Minuten Verspätung in Kauf nehmen: Die Fluglinie nutzte eine Boeing 787 als Taxi für einen ihrer Piloten.

Der Reihe nach: Wie die Zeitung The Independent berichtet, erhielten die Fluggäste des Boston-Fluges beim Check-in den schriftlichen Hinweis, dass ihr Flug in Manchester zwischenlandet. «Um sicherzustellen, dass unsere Kunden heute von Manchester nach New York fliegen können, müssen wir einen unserer Piloten nach Manchester fliegen», schrieb die Fluggesellschaft. Man habe alle anderen Optionen geprüft, dies sei jedoch die einzige mögliche.

Kein anderer Pilot für A330 verfügbar

Das Flugzeug mit Ziel Boston hob pünktlich in London ab und brauchte rund eine halbe Stunde bis Manchester. Obwohl Virgin Atlantic den Reisenden einen kurzen Stopp in Aussicht gestellt hatte, verbrachte der Dreamliner rund 90 Minuten am Flughafen, da er auch noch betankt werden musste. Schließlich startete Flug VS11 mit rund zwei Stunden Verspätung, machte unterwegs aber wieder Zeit gut und landete mit 96 Minuten Verspätung in Boston.

Der Grund für das Ganze: Nur vier Stunden bevor die Boeing 787 in Heathrow startete, meldete sich ein Pilot krank, der für den Flug VS127 von Manchester nach New York vorgesehen war. «Unglücklicherweise fühlte sich einer unserer Piloten in Manchester unwohl und daher haben wir beschlossen, anstatt den Flug zu streichen einen Piloten von unserer Basis in London Heathrow das Flugzeug steuern zu lassen.» Ein anderer Pilot für Airbus A330 war in Manchester offenbar nicht verfügbar.

Geschätzte Kosten über 11.000 Euro

Der Independent schätzt, dass der Umweg der Boeing 787 über Manchester Virgin Atlantic durch Treibstoff, Flughafengebühren und weitere Faktoren mehr als 10.000 Pfund (rund 11.300 Euro) gekostet haben dürfte. Außerdem hat sich die Zeitung die Alternativen angeschaut: Den Piloten mit dem Zug von Heathrow nach Manchester zu transportieren war demnach nicht möglich, da die Bahnstrecke aufgrund eines Feuers gesperrt war. Infolgedessen war die einzige infrage kommende Flugverbindung, angeboten von British Airways, ausgebucht.

Ein Taxi hätte bei freier Strecke etwas mehr als drei Stunden benötigt, im Stau am Freitagnachmittag aber eventuell deutlich länger. Ein Helikopter wäre teuer gewesen, aber wahrscheinlich günstiger als das 787-Taxi. So die Abwägungen der Zeitung.

Einzige Option neben Annullierung

Aber all das bleibt Spekulation. «Wir möchten unsere Kunden nie enttäuschen und auch keine unnötigen Umwege machen, und das war die einzige verfügbare Option neben der Streichung des Fluges VS127», so Virgin Atlantic. Der Airbus A330 hob mit fünfeinhalb Stunden Verspätung ab, was jedem der 228 Passagiere eine Entschädigung von bis zu 600 Euro ermöglicht, im Gegensatz zu den Passagieren des Fluges VS11, die wohl leer ausgehen werden.

Mehr zum Thema

ticker-virgin-atlantic

Virgin Atlantic fliegt täglich nach Seoul

ticker-virgin-atlantic

Virgin Atlantic fliegt ab 2026 nach Phuket

ticker-sas-skandinavian-airlines

SAS und Virgin Atlantic erweitern Codeshare-Partnerschaft

ticker-virgin-atlantic

Virgin Atlantic rüstet Boeing 787 mit Hochgeschwindigkeits-Wlan aus

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg