Letzte Aktualisierung: um 13:09 Uhr

Triebwerksfirma MTU hofft bei Prognose auf Frachtfluglinien

Das Münchner Triewerksunternehmen MTU Aero Engines hat eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Der neue Ausblick basiert auf aktualisierten Produktionsraten und Auslieferungsplänen der Flugzeughersteller. Ausgehend von der voraussichtlichen Entwicklung des Flugaufkommens berücksichtigt die Prognose auch die neuesten Annahmen zur Entwicklung des Aftermarket-Geschäfts.

MTU rechnet für 2020 mit einem Umsatz zwischen 4 und 4,4 Milliarden Euro. Dabei dürfte der Umsatz im zivilen Seriengeschäft organisch im mittleren bis hohen Zwanziger-Prozentbereich zurückgehen, im Ersatzteilgeschäft im hohen Zwanziger-Prozentbereich. «Den Ersatzteilbereich trifft die Krise am stärksten», so Finanzvorstand Peter Kameritsch.. «Im Seriengeschäft spüren wir vor allem geringere Volumen bei den Getriebefan-Antrieben, allen voran für die A320 Neo, und beim GEnx für die Boeing 787.»

In der zivilen Instandhaltung geht MTU von einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. «Hier dürften Arbeiten am A320-Neo-Antrieb PW1100G-JM im Rahmen des Retrofit-Programms den organischen Umsatzrückgang im Kerngeschäft teilweise ausgleichen. Außerdem dürften Frachtfluggesellschaften für Auslastung sorgen», sagt Kameritsch. Der Umsatz des Militärgeschäfts dürfte leicht zunehmen.

MTU rechnet für 2020 mit einer bereinigten Ebit-Marge zwischen neun und zehn Prozent. «Geringere Volumen sowie Veränderungen im Produktmix wirken sich negativ auf die Margenentwicklung aus», so der MTU-Vorstandsvorsitzende Reiner Winkler. Der bereinigte Gewinn nach Steuern dürfte sich analog zum bereinigten Ebit entwickeln. Darüber hinaus hat sich MTU zum Ziel gesetzt, das Gesamtjahr mit einem positiven Free Cashflow abzuschließen.

Der neue Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keiner signifikanten Verschärfung der Covid-19-bedingten Restriktionen und damit verbundenen weitergehenden negativen
Auswirkungen auf den Luftverkehr und die Lieferketten MTU kommt. Die ursprüngliche Prognose vom 20. Februar 2020 hatte das Unternehmen aufgrund der schwer abschätzbaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im März zurückgenommen.

MTU Aero Engines veröffentlicht am 3. August ihr Halbjahresergebnis 2020.