Der Investor Franz-Peter Orasch ist über seine Beteiligungsgesellschaft Lilihill erneut Miteigentümer des Flughafens Klagenfurt. Das Handelsgericht Wien entschied, dass die 2023 gezogene sogenannte Call-Option zur Rückabwicklung der Privatisierung von den öffentlichen Aktionären Bundesland Kärnten und Stadt Klagenfurt zu Unrecht ausgeübt worden sei, so der Rundfunkanbieter ORF. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, eine Berufung gilt als wahrscheinlich.
Zur Begründung führte das Gericht aus, dass die Call-Option nur bei Insolvenz oder schuldhaft verfehlten Passagierzahlen hätte gezogen werden dürfen. Beides liege nicht vor. Der starke Rückgang der Fluggastzahlen sei auf die Pandemie und damit auf höhere Gewalt zurückzuführen. Lilihill hatte den Flughafen Klagenfurt 2018 mehrheitlich übernommen, bevor Bundesland Kärnten und Stadt Klagenfurt die Anteile wieder zurücknahmen.
Sollte das Urteil Bestand haben, würde Lilihill zwar nicht zur früheren Mehrheit zurückkehren, aber mit rund 41 Prozent wieder ein gewichtiger Eigentümer werden. Zudem könnten frühere Beschlüsse rechtlich angreifbar sein. Eine endgültige Klärung könnte sich über Jahre hinziehen und sorgt weiter für Unsicherheit am angeschlagenen Flughafen.