Peter Gerber sieht seine Fluggesellschaft gut aufgestellt, um als zweite deutsche Airline weiter zu wachsen – trotz aktuell schwieriger Rahmenbedingungen auf der Nordatlantikstrecke. Die Nachfrage nach Flügen in die USA sei durch Diskussionen über strengere Einreiseregeln und Handelsstreitigkeiten belastet, sagte er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Condor-Chef bleibt jedoch optimistisch: «Ich bin sicher, die Nachfrage kehrt zurück».
Er verweist auf langfristige Chancen in Asien: Sobald der Krieg in der Ukraine ende und Umwege um Russland wegfielen, würden sich neue Märkte erschließen – insbesondere in China und Indien, wo jeweils 1,4 Milliarden Menschen leben. Condor sieht auf der Langstrecke Potenzial für 40 Flugzeuge, auf der Mittelstrecke sogar für 100 – etwa doppelt so viele wie heute. Engpässe sieht Gerber jedoch bei Flugzeuglieferungen und fehlenden attraktiven Slots, besonders am Lufthansa-dominierten Drehkreuz Frankfurt, wie er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführte.
Ein Beitritt zu einem Airline-Bündnis wie Oneworld ist laut Gerber derzeit nicht entschieden. Es gebe Gespräche mit mehreren Gesellschaften, unter anderem mit American Airlines, über weitergehende Kooperationen.