Letzte Aktualisierung: um 23:25 Uhr

Jetblue vs. American und Co.

Streit um US-Regierungsaufträge spitzt sich zu

Erneut schnappen sich Jetblue und Emirates einen amerikanischen Regierungsauftrag. Die großen US-Airlines gehen auf die Barrikaden.

Ende 2015 vergab die Regierung der USA den Auftrag für die Flüge ihrer Angestellten nach Dubai neu an Jetblue. Brisant daran ist, dass die Fluglinie die Flüge nicht selber ausführt, sondern ihre Partnerin Emirates. Jetzt geht ein weiterer Regierungsauftrag indirekt an den Codeshare-Partner von Jetblue, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Es ist der für Flüge von New York nach Mailand im Jahr 2017.

Dagegen rebelliert Delta Air Lines: Die Vergabe würde den Fly America Act untergraben, argumentiert die Fluggesellschaft. Demnach müssten vom Steuerzahler finanzierte Reisen von einheimischen Anbietern durchgeführt werden. So sollen US-Firmen und -Jobs gefördert werden.

Heuchlerischer Unsinn

Der Fly America Act lässt jedoch Ausnahmen für das Codesharing zu. Delta und American Airlines würden dies ebenso nutzen, sagte Jetblue-Chef Robin Hayes in einem Interview und konterte die Kritik mit den Worten: «Das ist ganz klar heuchlerischer Unsinn.»

American Airlines, zuvor mit der Strecke New York – Mailand betraut, hat für 2017 den Auftrag von Chicago nach Abu Dhabi ergattert, lässt die Flüge aber von Etihad Airways durchführen. Die Fluggesellschaft argumentiert, dass US-Airlines auf der Strecke New York – Mailand selber Flüge anbieten würden. Auf Routen, auf denen dies nicht der Fall sei, habe man dagegen keine andere Wahl, als auf ausländische Partner zu setzen.

Preiskampf Richtung Europa

Die zuständige US-Regierungsbehörde GSA teilte mit, alle ihre Verträge stünden im Einklang mit dem Fly America Act. Der Streit ist besonders brisant, weil Delta und Co. im Preiskampf mit Emirates stehen. Sie haben bereits Preise gesenkt, um ihre Maschinen nach Europa voll zu bekommen, und werfen den Golfairlines vor, subventioniert zu sein. Emirates bestreitet das.