Letzte Aktualisierung: um 21:56 Uhr

MTU schließt Test von Brennstoffzellen-System ab

Auf dem Weg zum emissionsfreien Fliegen hat die MTU Aero Engines laut eigenen Anhaben «einen wichtigen Meilenstein erreicht»: Mehrwöchige Tests eines Flüssigwasserstoff-Treibstoffsystems für ihre «Fliegende Brennstoffzelle Flying Fuel Cell (FFC)» wurden de, Unternehmen zufolge erfolgreich abgeschlossen.

«Die Tests zeigen, dass die Systemarchitektur sicher, zuverlässig und wie vorhergesagt funktioniert und eine geregelte und bedarfsgerechte Versorgung der Brennstoffzelle mit vorkonditioniertem Wasserstoff sichergestellt werden kann», so Barnaby Law, FFC-Chefingenieur bei der MTU in München.

Zusammen mit MT Aerospace entwickelt der Antriebsspezialist ein komplettes Flüssigwasserstoff-Treibstoffsystem für die zivile Luftfahrt, das aus Tanks, Sensoren,
Wärmetauschern, Ventilen, Sicherheitssystemen und Regelung besteht. MT Aerospace AG zeichnet für den Flüssigwasserstofftank verantwortlich und hat am Unternehmenssitz in Augsburg das erste System erfolgreich getestet.

Günther Schullerer, Director of Future Technologies der MT Aerospace AG, kommentiert: «Nachdem wir die Funktionalität jetzt vollumfänglich bestätigt haben, können wir unsere gemeinsamen Fähigkeiten nun auf Leichtbau, Integrationskonzepte und optimierte Raumausnutzung fokussieren.»

Das Grundprinzip: Transportiert und gespeichert wird der Wasserstoff in flüssiger Form bei einer Temperatur von circa -250°C. Den tiefkalten LH2 gilt es, im Betrieb zu erwärmen, in den gasförmigen Aggregatzustand zu überführen und dann einen definierten Massenstrom in die Brennstoffzelle zu leiten. Barnaby Law sagt: «Genau dieses Konzept einschließlich aller im Flugzeug benötigten Sensoren und Funktionen haben wir jetzt validiert.»

Claus Riegler, Leiter Technologie und Vorauslegung bei MTU sagt: «Das ist eine hervorragende Basis, um für unterschiedlichste Flugzeugmuster auch eine zulassbare, zuverlässige und hoch-performante LH2-Treibstoffsystemlösung anbieten zu können.»

2026 sollen Tests eines produktnahen FFC-Full-System-Demonstrators erfolgen – das Flüssigwasserstoffsystem ist dann ein zentraler Bestandteil.