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Lufthansa unterzeichnet Antisemitismus-Deklaration

Die deutsche Airline verweigerte im Mai ultraorthodoxen Juden kollektiv einen Weiterflug ab Frankfurt, weil sich einige weigerten, Masken zu tragen. Das sorgte für ziemlich Ärger. Man stehe hinter dem Ziel, Menschen und Kulturen auf der ganzen Welt zu verbinden. «Es gibt keine Toleranz gegenüber Rassismus, Antisemitismus oder Diskriminierung jeglicher Art», so Lufthansa damals. Man werde mit den Betroffenen in Kontakt treten, um sich zu entschuldigen und zu diskutieren, wie man die Abläufe in solchen Situationen verbessern könne.

Jetzt geht Lufthansa Group noch einen Schritt weiter. Sie unterzeichnete am Donnerstag (15. September) in Washington die Erklärung der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA. Sie dient weltweit Ländern und Unternehmen als Leitfaden in Sachen Antisemitismus. Damit ist sie die erste Airline weltweit mit diesem Versprechen und schließt sich anderen deutschen Unternehmen und der Bundesregierung an. Man übernehme so eine Vorreiterrolle im Kampf gegen Antisemitismus, Diskriminierung und alle Formen des Rassismus, erklärt die Gruppe.

«Um sich gegen Antisemitismus zu engagieren, muss man verstehen, was Antisemitismus ist und wie er sich manifestiert, sowohl in direkter Form als auch aufgrund unbewusster Vorurteile. Die IHRA-Definition berücksichtigt all das – das ist ihre besondere Stärke», kommentiert Christina Foerster, Vorstandsmitglied von Lufthansa Group. Die Definition von Atisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA lautet: «Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.»