Letzte Aktualisierung: um 21:02 Uhr

Lufthansa und Ufo einigen sich – 1500 Euro Sonderzahlung

Nach mehreren intensiven Gesprächsrunden haben sich Lufthansa und die unabhängige Flugbegleitergewerkschaft Ufo jetzt auf einen mehrgliedrigen Prozess zur Lösung des Konflikts geeinigt. Der Prozess sieht die Trennung der tariflichen und der nicht tariflichen Themen in drei Verfahren vor: Mediation, Schlichtung und außergerichtliches Güteverfahren.

In der Mediation werden Fragen des Miteinanders mit Fokus auf den künftigen Umgang miteinander besprochen. So soll eine gemeinsame Vertrauensbasis in der Sozialpartnerschaft wiederhergestellt werden. Parallel dazu steigen die Parteien in eine umfassende Schlichtung ein, welche die von Ufo aufgestellten Tarifforderungen und weitere Tarifthemen umfasst. In einem davon getrennt geführten außergerichtlichem Güteverfahren werden darüber hinaus die materiellen, juristischen Themen beider Parteien und einzelner Funktionäre von einem Arbeitsrichter möglichst abschließenden Lösungen zugeführt. Beide Parteien haben bereits konkrete Termine für die weiteren Gespräche in den kommenden Tagen vereinbart.

Japan-Aufenthalte wieder verlängert

Im Zuge dieser Einigung werden umgehend für die Kabinenmitarbeiter wichtige Punkte vorab gelöst. So werden zum Beispiel die Aufenthalte in Japan und Südkorea wieder verlängert und die Mitarbeiter erhalten mit der nächsten Gehaltsabrechnung eine Sonderzahlung in Höhe von 1500 Euro. Auf der anderen Seite gilt aber ab sofort und mindestens bis zum endgültigen Abschluss der Schlichtung, Friedenspflicht bei Lufthansa.

«Wir sind froh, dass wir nun einen Rahmen haben, um die bisherige Auseinandersetzung mit Hilfe Dritter zu klären und zu lernen, was wir in der Zukunft anders machen müssen, damit so ein Konflikt nicht mehr derart eskaliert», sagte Daniel Flohr, stellvertretender Vorsitzender und Verhandlungsführer der Gewerkschaft Ufo. «Darum möchte ich mich auch in Zukunft kümmern, den Grundstein hierfür haben wir damit gelegt. Zudem erhalten unsere Mitglieder sofort tarifliche Leistungen und wir können uns endlich wieder auf Augenhöhe um die Belange der Kabinenbeschäftigten im Lufthansa-Konzern kümmern.»

Noch nicht am Ziel

Michael Niggemann, Vorstand Recht und Personal sowie Arbeitsdirektor bei Lufthansa erklärte: «Wir können mit dem Einstieg in eine große Schlichtung nun unmittelbar die eigentlichen Tarifthemen miteinander besprechen. Das ist von größter Bedeutung für unsere 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kabine bei Lufthansa. Gleichzeitig beinhaltet unsere Vereinbarung die Chance, auch die sonstigen bestehenden Konflikte getrennt zu befrieden.» Noch sei man nicht am Ziel, aber man wolle diesen nun begonnenen Prozess zum Erfolg führen, so Niggemann.