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Condor stockt Gehalt in Cockpit und Kabine auf – neue Tarifverträge

Die Vereinigung Cockpit VC und Condor haben sich auf einen neuen Vergütungstarifvertrag geeinigt. Er läuft bis Ende September 2026 und sieht Verbesserungen in den Vergütungsbedingungen des Cockpitpersonals vor. Der neue Vertrag löst den noch gültigen Tarifvertrag ab.

Zentrale Punkte sind ein Inflationsausgleich, Einmalzahlungen zur akuten Inflationsabmilderung sowie eine Erweiterung der Vergütungstabelle für das Cockpitpersonal um sechs zusätzliche Stufen nach oben.

«Der strukturell wirksame Inflationsausgleich umfasst jeweils zum Januar Steigerungen von 7 Prozent für 2024 und jeweils 5 Prozent für die nächsten beiden Jahre», so die VC. «Sollte die amtliche Inflationsrate in Deutschland höher ausfallen als die vereinbarten Steigerungsraten, so erhöht sich die Steigerung automatisch um die Hälfte dieser Differenz. Die Einigung beinhaltet daneben Einmalzahlungen in einer Gesamthöhe von 3000 Euro pro Pilotin oder Pilot.»

Condor ist aufgrund der Staatshilfen während der Corona-Pandemie momentan noch an die jetzige Flottengröße gebunden. Diese Beschränkungen des Wachstums laufen im Oktober 2023 aus. Der nun geschlossene Tarifvertrag soll in diesem Kontext durch verbesserte Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven neues Wachstum für die Fluggesellschaft möglich machen. «Das Unternehmen wird damit als Arbeitgeber wieder deutlich attraktiver und kann auf diese Weise auch dem absehbaren Fachkräftemangel begegnen», so die VC.

Auch Einigung mit Kabinenpersonal

Zugleich hat sich die Gewerkschaft Verdi mit der Condor auf Gehaltszuwächse von mindestens 20 Prozent für die rund 3000 Kabinenbeschäftigten und die rund 500 Bodenbeschäftigten geeinigt.

Im Einzelnen verbirgt sich hinter dem Tarifergebnis laut Verdi neben einer tabellenwirksamen Gehaltserhöhung von mindestens 17 Prozent in mehreren Schritten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro sowie ein Sockelbetrag in Höhe von 415 Euro für die untersten Gehaltsgruppen. «Leitende Flugbegleiterinnen bekommen zwei neue Gehaltsstufen, Flugbegleiter ohne Leitungsfunktion sogar bis zu drei neue Endstufen in der Gehaltsstruktur», so die Gewerkschaft.

Durch eine neue Berechnung der Betriebszugehörigkeit und damit verbundenen mehrfachen Sprüngen in der Gehaltsstruktur kommen bis zum Ende der Laufzeit einige Beschäftigtengruppen auf bis zu 34 Prozent mehr Gehalt, so Verdi. «Darüber hinaus wurden weitere strukturelle Fortschritte zur Stabilisierung des Flugbetriebs sowie zur Vergütung von Mehrarbeit erzielt. Sollte die Inflation in den kommenden Jahren über 7 Prozent liegen, wird diese durch einen zusätzlich vereinbarten sogenannten Indexlohn ausgeglichen.»

Auch die Condor Technik wird erstmals durch Verdi tarifiert. Die finale redaktionelle Ausgestaltung der Tarifverträge Für Kabine und Technik findet in den nächsten Wochen statt.