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Cockpitcrews auch bei Eurowings mit Urabstimmung

Die Tarifverhandlungen der Vereinigung Cockpit VC mit Eurowings sind ins Stocken geraten. «Beim Manteltarifvertrag, der maßgeblich für die Arbeitsbedingungen in den Cockpits relevant ist, konnten trotz mehrerer Gesprächsrunden kaum Fortschritte darüber erzielt werden, wie die Belastungen der Beschäftigten künftig adäquat geregelt werden sollen», schreibt die VC am Dienstag (16. August). «Der Arbeitgeber hat kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt.»

Die Eurowings-Tarifkommission hat gemeinsam mit dem VC-Vorstand deshalb beschlossen, eine Urabstimmung einzuleiten, die bis zum 31. August läuft. Bei einer Urabstimmung handelt es sich um einen technischen Vorgang einer Gewerkschaft, um die Unterstützung der Mitglieder für den Kurs der verhandelnden Tarifkommission einzuholen.

«Eine Urabstimmung ist kein Streikbeschluss und kein Gesprächsabbruch», betont VC-Sprecher Lars Frontini. Ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu einem potenziellen Streik ist die Abstimmung aber durchaus.

«Wir sind selbstverständlich weiterhin gesprächsbereit und möchten eine Lösung auf dem Verhandlungsweg erreichen», so Frontini. «Bei Eurowings haben wir seit Längerem aber sehr wenig Bewegung auf Seiten des Arbeitgebers erlebt. Deshalb fragen wir nun mit der Urabstimmung ein Meinungsbild bei den betroffenen Kolleginnen und Kollegen ab.»

Bei den Gesprächen mit der Lufthansa-Tochter geht es der VC nach eigenen Angaben in erster Linie um die Entlastung der Cockpit-Belegschaft. «Der starke Anstieg des Flugverkehrs seit Frühjahr ist auf eine ausgedünnte Personaldecke getroffen, was die Kolleginnen und Kollegen stark belastet», sagt der VC-Sprecher. «Seitens des Unternehmens hat es bislang keine vernünftigen Antworten auf diese Situation gegeben.»