Boeing 737-700 von Southwest, fotografiert aus einem Langstreckenjet: Fliegt auch die Billigairline einst nach Europa?
Älteste Billigairline der Welt will nach Europa

Southwest-Airlines-Chef offen für Lounges und Langstreckenflüge

Der Billigflieger aus den USA entfernt sich von seinen Wurzeln. Jetzt zeigt sich Southwest-Airlines-Chef Bob Jordan sogar offen für Langstreckenflüge und sieht Nachfrage nach Lounges.

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«We're the airline where your two checked bags fly free, we're the airline where you get to choose your seat» - das sang eine Flugbegleiterin von Southwest Airlines in einem viralen Video noch im Herbst 2024. Übersetzt auf Deutsch: «Wir sind die Airline, bei der deine zwei aufgegebenen Gepäckstücke gratis fliegen, wir sind die Airline, bei der du deinen Sitzplatz frei auswählen kannst.» Doch beim ältesten Billigflieger der Welt ändert sich einiges.

Seit Ende Mai 2025 kostet der erste aufgegebene Koffer bei der amerikanischen Fluggesellschaft 35 Dollar (umgerechnet 30 Euro), der zweite 45 Dollar (38 Euro). Anders ist es nur noch im Tarif «Business Select» und für bestimmte Vielflieger.

Southwest-Chef: Lounges, Premium, Langstreckenflüge

Zudem gilt: «Wir planen, in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 mit der Buchung von zugewiesenen und Premium-Sitzplätzen zu beginnen, und wir werden voraussichtlich 2026 den Betrieb mit zugewiesenen und Premium-Sitzplätzen aufnehmen», so die Fluggesellschaft. Die Premium-Sitze kommen vom deutschen Hersteller Recaro.

In einem Interview mit dem Sender CNBC hat sich Southwest-Chef Bob Jordan nun offen für weitere Umstellungen gezeigt, die nicht viel mit der ursprünglichen Idee einer Billigairline zu tun haben. «Was auch immer die Kunden im Jahr 2025 oder 2030 brauchen, davon ist nichts vom Tisch.» Man werde Dinge auf Southwest-Art machen, aber man werde niemals nie sagen. «Wir wissen, dass wir Kunden zu anderen Fluggesellschaften schicken, weil es Dinge gibt, die sie bei uns nicht bekommen können», so Jordan. «Dazu gehören Dinge wie Lounges, wie echtes Premium, wie internationale Langstreckenflüge.»

«Wissen, dass Kunden in Nashville Lounges haben wollen»

Wie auch andere Fluggesellschaften in den USA hatte Southwest früher im Jahr ihre Prognosen für 2025 heruntergeschraubt aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten. Der Kampf um die Fluggäste drückt auch die Preise. «Der Sommer ist eigentlich nie im Ausverkauf», sagte Jordan, aber «der Sommer ist im Moment stark im Ausverkauf.» Der Airline-Chef erklärte, durch die Einführung der Gepäckgebühren habe man immerhin keine Kunden an Konkurrenten verloren.

In Sachen weitere Änderungen sei es «noch viel zu früh, um konkrete Angaben zu machen», sagte der Airline-Chef. Allerdings gebe es etwa am Nashville International Airport, wo Southwest laut Flughafendaten einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent hat, Kundennachfrage nach mehr Luxus. «Wir wissen, dass unsere Kunden in Nashville Lounges haben wollen. Sie wollen die erste Klasse. Sie wollen nach Europa und sie fliegen nach Europa.» Dafür müssten sie bisher aber bei anderen Airlines buchen. Und «ich möchte immer weniger Kunden zu einer anderen Fluggesellschaft schicken», sagte der Manager.

Southwest Airlines fliegt ausschließlich mit Boeing 737 - noch

Jordan erklärte auch, es sei für die reine Boeing-737-Betreiberin viel zu früh, um über die Anschaffung von Langstreckenflugzeugen zu entscheiden. «Aber man kann sich durchaus vorstellen, dass wir eines Tages als Southwest Airlines Langstreckenziele wie Europa anfliegen werden», so der Southwest-Chef. «Natürlich bräuchte man dafür ein anderes Flugzeug, und wir sind offen dafür, zu prüfen, was nötig wäre, um diese Aufgabe zu erfüllen.»

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