Letzte Aktualisierung: um 13:09 Uhr

Auktion in China

Zwei Jumbos online versteigert

Drei Jumbos der ehemaligen Lufthansa-Beteiligung Jade Cargo International wurden auf der chinesischen Plattform Taobao versteigert.

Lebensmittel, Sportjacken, Mobiltelefone, Spielzeuge, Weihnachtsdekorationen – alles kann man auf Chinas größter Kommerzplattform Alibaba inzwischen kaufen. Offenbar ist das noch lange nicht alles. Am Dienstag (21. November) wurden auf Alibabas chinesischer Plattform Taobao zwei Boeing 747 versteigert.

Die Frachtfluggesellschaft Shun Feng Airlines zahlte für die beiden Jumbos 320 Millionen Yuan (rund 41 Millionen Euro). Ein dritter Flieger fand keinen Abnehmer. Als Verkäufer nennt die Nachrichtenagentur Xinhua den Intermediate People’s Court of Shenzhen City. «Online-Auktionen eignen sich sehr gut, um die Besitztümer bankrotter Firmen zu verkaufen», zitiert sie den Vizepräsidenten des Gerichts, Long Guangwei. Für diesen Zweck hat Taobao sogar eine eigene Plattform für gerichtliche Versteigerungen.

Besitzerin war ehemalige Lufthansa-Beteiligung

Wie man bei Taobao sehen kann, gehörten die Flugzeuge ursprünglich Jade Cargo International. Die Fluggesellschaft war nahm den Betrieb 2006 auf und hatte auch deutsche Wurzeln. Das Joint Venture, welches die Frachtairline gründete, bestand neben Shenzhen Airlines aus Lufthansa Cargo und der DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft. Lufthansa Cargo stieg mit 25 Prozent, die DEG mit 24 Prozent ein. Shenzhen Airlines hielt mit 51 Prozent die Mehrheit.

Doch die Nachfrage stimmte nicht. Am 25. Dezember 2011 führte der letzte Flug mit der Flugnummer JI7466 von Frankfurt über Shenyang nach Shanghai. Am 31. Dezember folgte dann das Grounding der Fluggesellschaft. Schon einige Monate zuvor hatte Lufthansa erklärt, die verlustträchtige Beteiligung loswerden zu wollen. Gespräche mit möglichen Geldgebern über eine Restrukturierung scheiterten.

Jumbo auch auf Ebay

Auch bei Ebay konnte man vor einigen Monaten einen Jumbo ersteigern – die allererste Boeing 747-400 von Richard Branson’s Virgin Atlantic stand dort zum Verkauf – allerdings ohne Triebwerke.