Letzte Aktualisierung: um 14:19 Uhr

Ryanair lässt Santiago schwitzen

Die Billigairline erhält bald keine Subventionen mehr für Auslandsrouten. Daher baut sie in Santiago de Compostela ab. Dort hat man davor Angst.

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Für den Flughafenbetreiber steht einiges auf dem Spiel. Rund 920’000 Passagiere flogen zwischen Januar und Juni ab Santiago de Compostela ab. 55 Prozent davon reisten mit Billigfliegern wie Ryanair. Vom nordspanischen Pilgerort aus fliegt die irische Billigfluglinie vor allem inländische Ziele an, so etwa Alicante, Barcelona oder Madrid. Sie bediente ab Santiago aber auch Frankfurt Hahn, London und Mailand-Begramo. Diese internationalen Flüge droht der Flughafen nun zu verlieren – und mit ihnen rund 150’000 Passagiere pro Jahr. Ryanair droht, die Auslandsstrecken Ende des Jahres ersatzlos zu streichen.

Der Grund: Ende Dezember laufen Subventionen der Regionalregierung von Galizien aus, mit denen diese die internationalen Routen unterstützt hatte. Weil die Zahlungen nicht fortgeführt werden sollen, droht Ryanair nun mit der Streichung. Nur noch Inlandsstrecken würden dann ab Ende 2013 auf dem Flugplan stehen. Bis vor einigen Wochen verkaufte Ryanair im Internet noch Tickets für Flüge ab Santiago de Compostela ins Ausland. Doch das Marketing stellte die Billigairline nun ein, wie die Zeitung Faro de Vigo schreibt.

Flughafenchef unter Druck

Flughafenchef Angel Currás kommt deswegen ins Schwitzen. Die Regierung müsse ihre Entscheidung noch einmal überdenken. Die Flüge von Ryanair seien nicht nur für den Flughafen und die Stadt Santiago de Compostela essenziell. «Es geht um die Wirtschaft von ganz Galizien», so Currás laut der Zeitung El Correo Gallego. Immerhin gibt es für ihn noch Hoffnung. Galiziens Umweltminister Agustin Hernandez erklärte in Folge von Ryanairs Drohung, man werde das Ganze noch einmal überdenken

Solche Druckmittel nutzt Ryanair öfter. Als im Jahr 2010 San Caetano dasselbe drohte wie nun Santiago de Compostela, strich Ryanair die Flüge nach Hahn, Rom und London. Doch nach nur wenigen Monaten hatte der Liebesentzug Erfolg. Die Regierung entschied sich, doch wieder zu zahlen.