Vor der anstehenden Betriebsratswahl am Frankfurter Flughafen steht Fraport erneut in der Kritik. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sollen neutrale Wahlvorstände unter Druck gesetzt worden und daraufhin zurückgetreten sein. Ihre Posten seien anschließend durch Vertreter der Listen Komba und International besetzt worden.
Laut Verdi habe der Arbeitgeber bislang keine Konsequenzen gezogen. In einer Stellungnahme wirft die Gewerkschaft Fraport Untätigkeit vor und fordert den Schutz der demokratischen Mitbestimmung. Nach einer Sitzung Anfang Oktober soll es sogar zu Einschüchterungen gekommen sein, weshalb ein Schutzdienst eingeschaltet worden sei. Verdi befürchtet nun Manipulationen bei der anstehenden Wahl.
Fraport betont die Bedeutung demokratischer Mitbestimmung im Unternehmen. «Demokratische Mitbestimmung und ein respektvolles Miteinander sind die Grundpfeiler unserer Unternehmenskultur», so ein Sprecher des Flughafenbetreibers. Die Organisation der Wahl liege in der Verantwortung der Arbeitnehmervertretung, Fraport selbst sei zur Neutralität verpflichtet.
Jede Form von Einschüchterung, Bedrohung oder unfairem Verhalten lehne man strikt ab. Beschäftigte, die sich bedroht fühlten oder Unregelmäßigkeiten beobachteten, könnten sich vertraulich an den Arbeitgeber wenden. Hinweise würden konsequent geprüft, Verstöße geahndet. Der Konzern appelliert an alle Beteiligten, die Regeln des respektvollen Umgangs einzuhalten, um eine faire und vertrauensvolle Mitbestimmung zu gewährleisten.