Nach dem schweren Unfall, bei dem einer MD-11 von UPS beim Start in Louisville das linke Triebwerk samt Pylon abriss, reagiert die US-Luftfahrtbehörde FAA mit weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen. Die bereits veröffentlichte Not-Lufttüchtigkeitsanweisung (Emergency AD) wird nun deutlich ausgeweitet: Neben MD-11 und MD-11F betrifft sie ab sofort auch die verwandten Modelle MD-10-10F, MD-10-30F sowie sämtliche DC-10-Varianten, darunter auch KC-10A und KDC-10.
Die FAA kommt zu dem Schluss, dass alle diese Dreistrahler das gleiche strukturelle Risiko am Pylon-Triebwerksanschluss aufweisen wie das verunfallte Flugzeug. Ursache und genaue Schwachstelle werden noch untersucht. Bis zur Klärung gilt jedoch eine harte Vorgabe: Keines der betroffenen Flugzeuge darf erneut starten, bevor eine spezielle Inspektion durchgeführt und alle notwendigen Korrekturmaßnahmen nach einem von der FAA genehmigten Verfahren umgesetzt wurden.
Sonderflugerlaubnisse sind nur in Ausnahmefällen möglich. Insgesamt sind rund 167 Flugzeuge in den USA registriert, die unter die neue Emergency AD fallen. Die FAA spricht ausdrücklich von einer sofort notwendigen Maßnahme, da die Gefahr eines erneuten Pylonversagens „den sicheren Weiterflug und die sichere Landung beeinträchtigen könnte“.
Die Notfallrichtlinie ist zunächst eine Zwischenlösung. Weitere Schritte und dauerhaft gültige Regeln sollen folgen, sobald der Unfallhergang und die strukturellen Ursachen vollständig geklärt sind.