Japan Airlines kämpft erneut mit einem Vorfall rund um Alkoholmissbrauch bei ihrem Cockpitpersonal. Ein für einen Flug von Honolulu nach Nagoya vorgesehener Kapitän meldete sich krank und gab zu, am Vortag Alkohol konsumiert zu haben. Da kurzfristig Ersatz organisiert werden musste, kam es nicht nur auf dieser Route, sondern auch bei zwei weiteren Flügen nach Tokio-Haneda zu erheblichen Verzögerungen – teils von bis zu 18 Stunden. Insgesamt waren rund 630 Passagiere betroffen.
Das japanische Verkehrsministerium reagierte umgehend und schickte Inspektoren in die JAL-Zentrale nach Tokio. Bereits im Dezember war die Fluggesellschaft wegen ähnlicher Vorfälle mit einer Geschäftsverbesserungsanordnung belegt worden. Zuvor hatten unter anderem zwei Piloten in Melbourne Alkoholtests nicht bestanden, was ebenfalls zu Verzögerungen führte.
JAL hatte Anfang des Jahres angekündigt, strenge Maßnahmen zur Prävention einzuleiten, darunter eine Beobachtungsliste für auffällige Mitarbeiter. Trotz dieser Schritte sorgt der aktuelle Vorfall für neue Kritik an der Airline, die sich am Mittwoch bei den betroffenen Reisenden entschuldigte.