Mehrere deutsche Fachgewerkschaften aus unterschiedlichen Branchen haben in Frankfurt am Main erstmals eine gemeinsame «Frankfurter Erklärung der Fachgewerkschaften» verabschiedet. Das Dokument entstand im Rahmen eines Symposiums zur Zukunft spezialisierter Gewerkschaften und fasst zentrale Anliegen der beteiligten Organisationen zusammen.
In sechs Punkten betonen die Gewerkschaften unter anderem die Bedeutung der Koalitionsfreiheit, sprechen sich für Tarifpluralität aus und sehen die Rolle spezialisierter Berufsvertretungen durch das Tarifeinheitsgesetz sowie strukturelle Entwicklungen zunehmend unter Druck. Zudem unterstreichen sie, dass branchenspezifisches Fachwissen ein wichtiger Faktor für realitätsnahe Tarifabschlüsse und angemessene Mitbestimmung sei.
Auch eine stärkere Einbindung in arbeitsmarkt- und sozialpolitische Entscheidungsprozesse wird gefordert. Die Vielfalt der Arbeitswelt spiegle sich in spezialisierten Berufsbildern wider, weshalb entsprechende Interessenvertretungen weiterhin eine Rolle spielen müssten.
Unterzeichnet wurde die Erklärung von Gewerkschaften aus Luftfahrt, Bahn, Verwaltung, Medien und Kultur, darunter VC, UFO, AGiL, GDL, GdF, vbba, DPVKOM, GDBA, VRFF, unisono und DVG.