Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München untersuchen die gesundheitsschädliche Wirkung des sogenannten Ultrafeinstaubs, der im Flugbetrieb entsteht, und vergleichen dies mit Emissionen im Straßen- und Schiffs- und Bahnverkehr.
«Luftverschmutzung stellt ein großes Gesundheitsrisiko mit weltweit mindestens 5 Millionen Todesfällen pro Jahr dar», schreibt die Universität der Bundeswehr München. «Besonders der Ultafeinstaub, das sind Partikel mit einem Durchmesser von kleiner als 100 Nanometern und damit tausend Mal kleiner als ein menschliches Haar, wird für schwerwiegende Atemwegserkrankungen verantwortlich gemacht.»
Ziel des von der EU finanzierten Forschungsvorhabens ist es, die gesundheitlichen Risiken des Ultrafeinstaubs von verschiedenen verkehrsbedingten Verursachern gegenüber zu stellen und eine Risikobewertung vorzunehmen. Darüber hinaus finden Untersuchungen zu Alterungsprozessen der Partikel in der Atmosphäre statt um deren Einfluss auf das Klima besser zu verstehen. Neben Abgasen von Diesel- und Benzinmotoren aus Pkw und Lkw werden Emissionen von Schiffsmotoren und Flugzeugantrieben sowie metallische Abriebe aus Bremsen und Bahn-Oberleitungen betrachtet.
Für die Forschungsarbeiten an den Flugantrieben wird in aufwendigen Voruntersuchungen an realen Triebwerken und im Labor versucht, das chemisch-physikalische Emissionsmuster von echten Flugantrieben möglichst realitätsnah auf einem selbst entwickelten Modellprüfstand abzubilden.
Im Anschluss werden in einer mehrwöchigen Messkampagne die umfangreichen toxikologischen Studien in Kooperation mit den Projektpartnern aus Deutschland, Norwegen, Finnland und der Schweiz durchgeführt. Das Projekt startete am 1. September 2021 und hat eine Laufzeit von vier Jahren.