Belgien will seine Luftverkehrsabgabe erneut anheben. Ab 2027 beträgt die Steuer 10 Euro pro abfliegendem Passagier, 2029 steigt sie weiter auf 11 Euro – unabhängig von der Flugdistanz. Damit verdoppelt die Regierung die Abgabe innerhalb weniger Jahre. Die Maßnahme soll jährlich bis zu 184 Millionen Euro einbringen.
Brussels Airlines reagiert deutlich: Man könne die höheren Kosten nicht selbst tragen und werde sie an die Kunden weitergeben. Die Regierung gehe «gegen den europäischen Trend», so ein Sprecher, und verwies auf sinkende oder abgeschaffte Ticketsteuern in anderen Ländern. Zudem fordert die Airline bessere Bahnverbindungen nach Brüssel, um Kurzstreckenflüge ersetzen zu können.
Ryanair kritisiert die Entscheidung noch härter. Die Steuererhöhung mache Belgien «einen der unattraktivsten Luftverkehrsstandorte Europas» und schade Tourismus sowie Jobs. Die Regierung treffe damit «erneut die gewöhnlichen Passagiere», so CCO Jason McGuinness.
Zwar betont Belgien, die Steuer diene Klima- und Lenkungszielen, doch Airlines warnen, dass Reisende auf umliegende Flughäfen ausweichen könnten – und das Land dadurch am Ende mehr verliere als gewinne.