In Paris hat am Montag (29. September) das Berufungsverfahren gegen die Fluglinie und den Flugzeugbauer im Zusammenhang mit dem Absturz von Flug AF447 begonnen. Am 1. Juni 2009 war der Airbus A330 auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris über dem Atlantik abgestürzt. Alle 228 Menschen an Bord kamen ums Leben – es war die schwerste Katastrophe in der Geschichte von Air France.
Bereits 2023 hatte ein Gericht Air France und Airbus vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Zwar wurden Fehler eingeräumt, doch ein direkter ursächlicher Zusammenhang mit dem Unglück konnte nach Ansicht der Richter nicht nachgewiesen werden. Die Staatsanwaltschaft, die damals selbst auf Freispruch plädiert hatte, legte dennoch Berufung ein, um das volle rechtliche Verfahren auszuschöpfen.
Im Zentrum steht die Rolle fehleranfälliger Pitot-Sonden, die während eines Sturms vereisten. Dadurch fielen Geschwindigkeitsanzeigen aus und der Autopilot schaltete ab. In der Folge reagierten die Piloten mit einem Steigflug, der das Flugzeug in einen Strömungsabriss brachte. Airbus wird vorgeworfen, bekannte Probleme mit bestimmten Pitot-Modellen nicht rechtzeitig behoben zu haben, Air France eine unzureichende Information und Schulung der Piloten. Beide Unternehmen weisen bis heute jede strafrechtliche Verantwortung zurück und sehen das Hauptversagen im Cockpit.