Unter dem Motto «Tourism and Sustainable Transformation» rückt der Welttourismustag am 27. September 2025 die Rolle der Branche als Motor für Nachhaltigkeit in den Fokus.
Besonders Travel-Tech-Unternehmen gelten als Schrittmacher auf dem Weg zu einem umweltfreundlicheren und inklusiveren Tourismus.
Reisen ist längst mehr als Freizeitgestaltung. Laut UN Tourism stieg die Zahl der internationalen Gäste im ersten Halbjahr 2025 um fünf Prozent auf 690 Millionen. Der World Travel & Tourism Council (WTTC) beziffert den Beitrag der Branche zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt 2024 auf 10,9 Billionen US-Dollar. 357 Millionen Arbeitsplätze hängen weltweit direkt oder indirekt an Tourismus und Luftfahrt.
Damit wächst auch die Verantwortung: Die Branche soll nicht nur wirtschaftlichen Nutzen bringen, sondern aktiv zu den UN-Nachhaltigkeitszielen bis 2030 beitragen.
Von künstlicher Intelligenz über digitale Zwillinge bis zu smarten Plattformen: Technologie verändert das Reisen nachhaltig. Laut Roman Townsend, Managing Director der PR-Agentur Belvera Partners, «optimieren AI-Lösungen Flugrouten, steuern Besucherströme und ersetzen Papier durch digitale Inhalte». So sinken Emissionen, während lokale Wertschöpfung steigt.
Auch die Luftfahrt investiert massiv in Innovation: Predictive Analytics, effizientere Ground Operations oder die Erforschung von Wasserstoff- und SAF-Antrieben sollen Emissionen deutlich reduzieren.
Start-ups wie Valpas aus Finnland setzen auf IoT-Technologien, um Hotels ohne den Einsatz von Pestiziden vor Bettwanzen zu schützen – und so Biodiversität und Klima zu schonen.
Der spanische Anbieter GoNexus Group will bis 2027 komplett papierfrei arbeiten. Schon heute spart das Unternehmen 70 Tonnen Papier im Jahr und setzt Projekte wie Bildungsförderung, Strandreinigungen und CO₂-Kompensation um.
Civitatis, mit 96.000 Aktivitäten in 4.200 Destinationen, fördert gezielt weniger besuchte Regionen und trägt so zu einer Entzerrung des Massentourismus bei. NaviSavi wiederum arbeitet mit lokalen Content Creators zusammen, um Einnahmen direkt in den Gemeinschaften zu belassen.
Nachhaltiger Tourismus bedeutet auch Barrierefreiheit. Die Plattform TUR4all bietet vollständig zugängliche Reiseerlebnisse und reinvestiert ihre Gewinne in Projekte für Menschen mit Behinderungen. «Wir setzen auf ein Tourismusmodell, das allen zugutekommt – Menschen, Gemeinden und Umwelt», betont Francisco Sardón von der Organisation IMPULSA IGUALDAD.
Der Welttourismustag zeigt, wie stark Innovation und Verantwortung heute verknüpft sind. Technologie treibt nicht nur Effizienz, sondern auch eine gerechtere und klimafreundlichere Zukunft des Reisens. Die Branche steht damit an einem Wendepunkt: Wer die Transformation aktiv gestaltet, kann den Tourismus als echten Hebel für nachhaltigen Fortschritt etablieren.