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Hamburg arbeitet an Stromversorgung auf dem Vorfeld

Nach einer Winterpause wurden am Dienstag (21. Januar) die Bauarbeiten für die Vorfeld-Erneuerung am Flughafen Hamburg wieder aufgenommen: Bis Ende Mai wird die 24.000 Quadratmeter große Fläche der Bauphase 9 im Herzen des Hauptvorfelds rundum erneuert.

«Die Bauphasen 9 und 10 sind der Endspurt unseres Großprojekts: Bis Ende dieses Jahres werden wir die letzten 52.000 Quadratmeter Fläche erneuern – dann ist das Herz des Flughafens fit für die nächsten Jahrzehnte», sagt Martin Helf, Gesamtprojektleiter der grundhaften Vorfeld-Erneuerung im Geschäftsbereich Real Estate Management am Hamburg Airport.

Im Anschluss erfolgt bis Ende September 2020 die Bearbeitung des letzten Vorfeld-Abschnitts 10. Wie bereits in den vorherigen Bauphasen werden sämtliche Leitungen, technische Einrichtungen sowie die Oberfläche grundhaft erneuert. Bis heute wurden mehr als zwei Drittel der rund 330.000 Quadratmeter großen Fläche des Vorfeldes 1 erneuert. Die Erneuerung ist notwendig, da die Nutzbarkeit der 40 bis 60 Jahre alten Betonflächen in absehbarer Zeit aufgebraucht sein wird.

Im Zuge der Bauarbeiten werden die Außen-Abstellflächen mit einer 400-Hertz-Stromversorgung ausgestattet. So können die parkenden Flugzeuge umweltschonenden «Landstrom» nutzen. Am Hamburg Airport gilt aus Umwelt- und Lärmschutzgründen bereits seit vielen Jahren die Regelung: Flugzeuge müssen nach Erreichen der Parkposition auf ihre Hilfsturbinen verzichten. Um auch am Boden die notwendige Energie für die Bordelektronik zu erhalten, werden die Flugzeuge an den terminalnahen Positionen mit klimatisierter Luft und Strom aus dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk des Flughafens versorgt. An den Außen-Parkpositionen werden mit den stationären Landstrom-Einheiten nun die bisherigen mobilen Generatoren ersetzt.

Im Zuge der Vorfeld-Erneuerung ordnet der Hamburg Airport auch die Linienführung und Beschriftung – das sogenannte Vorfeld-Layout – neu. Dabei ist unter anderem eine Doppelrollgasse entstanden, die im Juni 2019 in Betrieb gegangen ist. Dadurch können zwei Flugzeuge bis zur Größe einer A320 oder B737 aneinander vorbei gelotst werden, ohne dass eine der beiden Maschinen warten muss.

Mittelfristig erhält der Hamburger Flughafen das Leitverfahren «Follow the Greens»: Hierbei weisen in den Boden eingelassene grüne Lichtbänder den Piloten den Weg zum Start oder zur richtigen Parkposition. Sie erscheinen automatisch und dynamisch vor dem rollenden Flugzeug und erlöschen dahinter wieder.

Die baulichen Voraussetzungen für «Follow the Greens» – zum Beispiel der Einbau von rund 1900 Lampen – werden im Rahmen der grundhaften Erneuerung des Vorfeldes 1 geschaffen. Durch die Doppelrollgasse und «Follow the Greens» wird die Vorfeldfläche besser ausgenutzt – der Verkehrsfluss wird weiter verbessert und die Rollzeiten der Flugzeuge verkürzen sich. Das bedeutet weniger Bodengeräusche sowie weniger CO2-Emissionen.