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Ferienbeginn: «Leergefegter Hamburger Arbeitsmarkt» bereitet Airport Kopfzerbrechen

In Schleswig-Holstein starten die Sommerferien am 4. Juli, in Hamburg am 7. Juli. In den beiden ersten Ferienwochen erwartet der Flughafen Hamburg jeweils rund 300.000 Passagiere – das entspricht über 70 Prozent im Vergleich zu 2019. An den stärksten Tagen sind es rund 50.000 Fluggäste und bis zu 170 Abflüge und 170 Ankünfte.

«Der Flugverkehr hat sich viel schneller erholt und ist sprunghafter angestiegen als erwartet», so der Airport. Er warnt: «Dadurch waren die Planungen für alle Partner äußerst schwierig, und so fehlt an vielen Positionen noch das Personal, zum Beispiel an Sicherheitskontrolle und Check-in.» Viele Firmen würden seit Monaten versuchen, das erforderliche Personal zu rekrutieren. «Auf dem leergefegten Hamburger Arbeitsmarkt ist dies jedoch schwierig, zumal langwierige Sicherheitsüberprüfungen für die Arbeit am Flughafen derzeit noch eine zusätzliche Hürde darstellen.»

Hinzu kommt an diesem Freitag (1. Juli): Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 180 Mitarbeiter der Real Estate Maintenance Hamburg, einer Tochter der Flughafengesellschaft, für Freitag zu einem eintägigen Streik aufgerufen. Der Streikaufruf betreffe keine Mitarbeiter im operativen Bereich, so Flughafen-Geschäftsführer Michael Eggenschwiler gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Er schloss Beeinträchtigungen aber nicht ganz aus: «Es kann das Risiko sein, dass eine Rolltreppe stehen bleibt», so Eggenschwiler.

Aufgrund des höheren Passagieraufkommens öffnet der Flughafen seine Terminals in den Sommerferien bereits um 3:15 Uhr. Die Bundespolizei besetzt die Sicherheitskontrolle ab 3:30 Uhr, auch viele Fluggesellschaften öffnen die Check-in-Schalter früher als üblich.

Der Flughafen hat zudem die sogenannten Self-Services ausgebaut. Dazu gehören die Check-in- und Gepäck-Automaten. Der Fluggast kann sich seine Bordkarte selbst ausdrucken und sein Gepäck unabhängig von den Schalteröffnungszeiten abgeben. Fluggäste können so die Stoßzeiten an den Check-in-Schaltern umgehen. Wer diese Formalitäten schon vor dem Abreisetag abwickeln möchte, kann sich online einchecken oder den Vorabend-Check-in nutzen – viele Fluggesellschaften bieten diesen Service kostenlos an.

Weiterhin teilt der Airport mit: «Ab dem 1. Juli bleiben die Fastlanes in Terminal 1 und 2 bis auf weiteres geschlossen.» Der Rat: «Prüfen Sie vor Ort, ob der Zugang zur zentralen Sicherheitskontrolle über Terminal 2 schneller erfolgt, auch wenn Sie in Terminal 1 eingecheckt haben. Gerade zu Ferienzeiten ist der Zugang über Terminal 2 häufig weniger frequentiert.»

In diesem Sommer fliegen 50 Fluggesellschaften insgesamt 115 Direktziele ab Hamburg an. Viele Reisende zieht es dabei zu den klassischen Urlaubszielen wie Mallorca, Griechenland mit der Insel Kreta, die Türkei oder die Kanarischen Inseln. Im 1. Halbjahr 2022 reisten rund 4,66 Millionen Fluggäste (1. Halbjahr. 2019: 8,24 Millionen, – 43 Prozent) über den Flughafen Hamburg, im Vergleich zu 2021 ist das ein Plus von über 330 Prozent. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Hamburger Flughafen mit rund 11 Millionen Passagieren.