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Eine Million Verlust beim Flughafen Bern

Der Berner Flughafen blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr zurück. Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr mit einem Jahresverlust von knapp einer Million Franken (rund 890.000 Euro) ab. Die positive Passagierentwicklung, die sich bis Ende August 2018 abzeichnete – ein deutliches Zeichen der existierenden Marktnachfrage – brach aufgrund des Groundings von SkyWork Airlines abrupt ab. Einige Strecken im Charter- und saisonalen Linienverkehr wurden zwar von den Fluggesellschaften Helvetic Airways, People’s und Zimex Aviation übernommen. Strecken im ganzjährigen Linienverkehr erfordern aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten aber längere Anlaufzeiten, Verhandlungen und Anschubsupport.

Nach dem Grounding von Skywork Airlines hat sich der Aufsichtsrat mit der Grundsatzfrage auseinandergesetzt, ob Bern einen öffentlichen Flughafen mit einer öffentlichen Piste braucht, erklärt Beat Brechbühl, Verwaltungsratspräsident. Denkbar wäre auch ein alternatives Modell eines rein privaten Flughafens ohne öffentliche Unterstützung aber auch ohne teure Flugsicherung, Security Kontrollen und damit ohne Flüge für die breite Bevölkerung und für den Bund. Ein Privater könnte die Aktien der heutigen Eigentümer übernehmen und einen Flugplatz nach seinen Bedürfnissen betreiben. Dieses Szenario schließt der Aufsichtsrat nicht aus, setzt sich aber in erster Priorität für den Weiterbestand als öffentlicher Flughafen ein. «Wir sagen klar ja dazu, denn nur eine öffentliche Piste führt zu einem Mehrwert für die Berner Bevölkerung sowie für den Tourismus- und den Wirtschaftsstandort Bern», konkretisiert Brechbühl.

Das letzte Geschäftsjahr wurde mit einem Jahresverlust von CHF 988‘742 abgeschlossen. Insgesamt sind im Jahr 2018 151‘621 Passagiere ab/nach Bern geflogen, was einem Rückgang von 17,1 Prozent entspricht. Zeitgleich ist die Anzahl der Flugbewegungen um 6,2 Prozent zurückgegangen.