Letzte Aktualisierung: um 16:40 Uhr

E-Fahrzeuge am Flughafen Frankfurt sollen ungenutzte Energie zurückgeben

Flughafenbetreiber Fraport stellt den Fuhrpark am Flughafen Frankfurt sukzessive auf E-Antrieb um. Parallel wächst die Ladeinfrastruktur. Aktuell funktioniert diese in bekannter Weise: Der Strom fließt vom Ladepunkt in den Fahrzeug-Akku. Künftig soll das auch in umgekehrter Richtung der Fall sein. E-Fahrzeuge können ungenutzte Energie bedarfsgerecht wieder ins Netz zurückspeisen. «Derzeit ist die Technologie noch nicht breit nutzbar, Schnittstellen sind noch nicht standardisiert», erklärt Fraport. «Dies gilt insbesondere für zahlreiche Spezialfahrzeuge bei der Flugzeugabfertigung.»

Um die Idee in den Regelbetrieb am Airport zu überführen, erhält Fraport Unterstützung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. In den kommenden vier Jahren fließen insgesamt gut fünf Millionen Euro aus dessen Förderprogramm «Elektro-Mobil» an den Flughafen Frankfurt. Fraport selbst investiert gemeinsam mit Kooperationspartnern weitere 4,1 Millionen Euro in das Projekt.

«Frankfurt Airport bietet ein ideales, in sich geschlossenes Testsystem, ein so genanntes Reallabor, um bidirektionale Ladeinfrastruktur zu etablieren», sagt Michael Kuschel, Leiter Energie und Netze der Fraport AG. «Fraport besetzt alle wesentlichen Rollen innerhalb dieses Testsystems: Wir sind Netzbetreiber und gleichzeitig wichtigster Abnehmer, die Ladepunkte sind Bestandteil unserer eigenen Infrastruktur und auch Software-Anwendung erfolgt aus unserer Hand. Dank dieser einzigartigen Konstellation sind wir in der Lage, die erforderliche Testumgebung unabhängig von derzeit noch ausstehenden technischen und regulatorischen Definitionen abzubilden.»

Die E-Flotte der Fraport AG umfasst aktuell etwa 650 Fahrzeuge. Bis 2026 wird der Flughafenbetreiber weitere 600 Pkw, Kleintransporter, Busse und spezifische Abfertigungsfahrzeuge mit E-Antrieb in Dienst stellen.

Die Projektlaufzeit von insgesamt vier Jahren startet mit einer zwölfmonatigen technologischen Planungsphase. In den drauffolgenden drei Jahren sollen auf dem Flughafengelände knapp 90 bidirektionale Ladepunkte entstehen.

Bidirektionales Laden lässt sich potenziell auch auf andere extern genutzte Infrastruktur am Flughafen Frankfurt, wie etwa auf Parkhäuser, ausweiten. Entsprechende Transferkonzepte sowie Geschäftsmodelle für den öffentlichen Raum sind Bestandteile des Projekts.