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DFS entscheidet kommendes Jahr über Drohnenabwehr-Technologie

In einer Machbarkeitsstudie hat die Deutsche Flugsicherung DFS zusammen mit den Flughäfen München und Frankfurt vier Monate lang insgesamt sechs verschiedene Drohnen-Detektionssysteme getestet. Das Testprojekt erfolgte auf Weisung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, dass die DFS im vergangenen Jahr mit dem Aufbau systematischer Drohnen-Detektion an den 16 internationalen deutschen Verkehrsflughäfen beauftragt hat. Dabei sollen Drohnen unter anderem in einer Entfernung von 18 Kilometer entlang der An- und Abflugrouten der Flugzeuge entdecket werden können.

Für herkömmliche Radaranlagen sind Drohnen aufgrund ihrer geringen Größe kaum erkennbar. Ein wesentliches Ergebnis des Testprojekts war denn auch: Eine Universallösung, die gleichermaßen an allen Flughäfen umgesetzt werden kann, gibt es nicht. Die Lösung wird eine Mischung aus verschiedenen Sensortechnologien sein, die mit ihren individuellen Stärken ihre jeweiligen Schwächen untereinander ausgleichen. Die detaillierten Ergebnisse der Tests werden derzeit aufbereitet. Im Jahr 2021 wird die DFS ein Verfahren zur Auswahl einer geeigneten Technologie einleiten.

Die DFS hat seit 2015 weit über 500 Flugverkehrs-Behinderungen durch Drohnen an Flughäfen gezählt, mit zunehmender Tendenz. Im Frühjahr dieses Jahres war Deutschlands verkehrsreichster Flughafen Frankfurt bei zwei Zwischenfällen für insgesamt viereinhalb Stunden betriebsunfähig. Die Folge sind Flugausfälle, Verspätungen und enorme wirtschaftliche Schäden. Vor allem aber gefährden Drohnen, die dem bemannten Flugverkehr nahekommen, das Leben von Passagieren und Flugzeugbesatzungen. Unerlaubte Drohnenflüge im Nahbereich von Flughäfen gelten rechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet.