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Alter A320 soll in Hamburg zu Wasserstoff-Demonstrator werden

Flüssiger Wasserstoff (LH2) wird in den Entwicklungsabteilungen der Flugzeughersteller immer konkreter als nachhaltig produzierbarer Kraftstoff für zukünftige Generationen von Verkehrsflugzeugen ins Auge gefasst. Um die Auswirkungen des Einsatzes von LH2 auf Wartungs- und Bodenprozesse schon frühzeitig zu untersuchen, bündeln Lufthansa Technik, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) und der Hamburg Airport nun ihre Expertise.

Ziel der Partner ist es, in der ersten Phase des Projekts bis Ende 2021 die dringendsten Entwicklungsfelder für die genauere wissenschaftliche Betrachtung zu identifizieren und auf dieser Basis das Konzept für die anschließende praktische Erprobung auszuarbeiten. Die praktische Umsetzung des Konzepts beginnt ab Anfang 2022 und sieht die Modifikation eines ausgemusterten Flugzeugs der Airbus-A320-Familie vor. Dieses wird mit einer LH2-Infrastruktur ausgestattet, um auf der Hamburger Lufthansa-Technik-Basis als voll
funktionsfähiges Reallabor zu fungieren. Parallel dazu entsteht beim DLR eine virtuelle Umgebung, mittels der eine digitale und hochgenaue Abbildung der zuvor festgelegten Entwicklungsfelder erreicht werden soll. Die neue Entwicklungsplattform soll durch virtuelle Modelle Impulse für den Design-Prozess der nächsten Flugzeuggeneration liefern.

Lufthansa Technik soll vor diesem Hintergrund vor allem seine große operative Expertise bei der Instandhaltung und Modifikation von Verkehrsflugzeugen in das Vorhaben einbringen und kann durch den engen Kontakt zu Airlines auf der ganzen Welt auch die Kundenperspektive einfließen lassen. Das DLR wird seine langjährige und sektorübergreifende Erfahrung mit Wasserstoff ergänzen und den Schwerpunkt auf die Entwicklung der virtuellen Umgebung legen. Das ZAL beteiligt sich darüber hinaus mit seinem Know-how auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnik und deren digitaler Prozessabbildung. Der Hamburg Airport als assoziierter Partner wird vor allem seine Erfahrungen aus der Betreibersicht beisteuern, beispielsweise in der Definition von Anforderungen an den Bodenabfertigungsprozess zukünftiger LH2-betriebener Flugzeuge.