Letzte Aktualisierung: um 13:09 Uhr

A350 vs. B777X: Plastik vs. Alu

Der A350 besteht zu einem großen Teil aus einem Spezialkunststoff. Konkurrent Boeing beeilte sich nach dem Erstflug zu erklären, warum er bei Aluminium bleibt.

Der Kampf um die Langstrecken-Krone ist in vollem Gange. Erst gerade absolvierte der A350 von Airbus seinen Erstflug mit Bravour, da ist Boeing schon dabei, den eigenen Konkurrenzjet B777X gegen den europäischen Flieger zu verteidigen. Die Amerikaner kündigten an, dass die Neuversion der Triple-Seven effizienter sein soll als jedes vergleichbare Flugzeug. Doch beim Gewicht hat sie gegenüber dem Konkurrenten A350-1000 einen entscheidenden Nachteil.

Denn der A350 besteht zu 53 Prozent aus einem neu entwickelten, mit Kohlenstofffasern verstärkten Plastik. Auch beim Dreamliner hatte Boeing auf diese Verbundwerkstoffe gesetzt, um das Gewicht und damit den Treibstoffverbrauch des Fliegers zu senken. Der Rumpf der B777X jedoch wird aus Aluminium bestehen. Nur in den Tragflächen setzt Boeing auf neuartige Werkstoffe. Dadurch wird der Flieger aber wesentlich schwerer als der Konkurrent.

Bessere Triebwerke

«Gar kein Problem», so Boeings Kommerzsparten-Chef Ray Conner. Denn mit verbesserten Triebwerken und Tragflächen werde man problemlos gegen den Konkurrenten anfliegen können. «Wir haben alles unter Kontrolle und werden gut in Form sein», so der Manager weiter. Denn so spart Boeing auch bei der Produktion Geld, weil man auf bereits vorhandene Technik zurückgreifen kann.

Außerdem sei der Alu-Rumpf der B777 bewährt, die Kunden würden ihn sehr schätzen. Er soll vergrößert werden, damit mehr Passagiere ins Flugzeug passen als bisher. Im Maximum sollen es in einer Dreiklassenkonfiguration 415 Plätze sein. Gegenüber der neusten Version, der B777-300ER, soll die B777X rund 20 Prozent weniger Treibstoff verbrennen und insgesamt rund 15 Prozent an Betriebskosten einsparen. «Ende des Jahrzehnts», soll der Jet auf den Markt kommen, heißt es von Boeing. Der A350-1000 wird 2017 erwartet.