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Deutsche Ryanair-Piloten stimmen für Tarifverträge

99,3 Prozent der Ryanair-Piloten, die sich an der Urabstimmung beteiligt haben, stimmten für die Annahme der von ihrer Tarifkommission Anfang September ausverhandelten Tarifverträge. Das teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am Dienstag (1. Oktober) mit. Das Paket umfasst neben einem Vergütungstarifvertrag auch einen tariflichen Sozialplan. Durch die Umstellung auf deutsches Einkommenssteuerrecht erhalten die Ryanair-Piloten zukünftig höhere Nettogehälter. Zudem wurde der Anteil der Fixgehälter am Gesamtgehalt deutlich gesteigert.

«Das ist ein überwältigendes Urabstimmungsergebnis und zeigt die große Geschlossenheit der Ryanair-Piloten. Mit diesem Ergebnis im Rücken arbeiten wir weiter an unserem eigentlichen Ziel, gemeinsam mit den beteiligten Gewerkschaften in ganz Europa einen Wandel in der Unternehmenskultur voranzutreiben», sagte Vereinigung-Cockpit-Rechtsanwältin Tanja Viehl über das Abstimmungsergebnis.

Die Gewerkschaft kritisiert jedoch die zwischenzeitliche Ankündigung der Ryanair-Geschäftsleitung, nach der ein Arbeitsplatzabbau beim fliegenden Personal in den nächsten Monaten nicht ausgeschlossen werden könne. «Ohne uns als Gewerkschaften vorab einzubeziehen, wurden Ryanair-Crews in ganz Europa über mögliche Entlassungen im kommenden Winter informiert. Gleichzeitig wurden Jobs bei nicht tarifierten Ryanair-Tochtergesellschaften, wie Laudamotion und Buzz zu wesentlich schlechteren Konditionen beworben», so Viehl.

Beide Parteien haben sich auf weitere Verhandlungen verständigt, die sowohl die Etablierung eines Piloten-Betriebsrates als auch einen Manteltarifvertrag betreffen. Außerdem soll eine deutsche betriebliche Altersversorgung geregelt werden.