Letzte Aktualisierung: um 21:32 Uhr

Behörde warnte vor Mangel bei B777

Trotz des Verschwindens von Flug MH370 gilt die Boeing 777 als enorm sicher. Dennoch warnte die US-Behörde FAA vor einigen Monaten vor Problemen.

«Die Boeing 777 ist der sicherste Flieger», so Luftfahrt-Analyst Richard Aboulafia zu aeroTELEGRAPH. In zwei Jahrzehnten und nach Millionen geflogenen Meilen gab es bis zu MH370 keinen Zwischenfall während des Reiseflugs, bei dem Menschen ihr Leben verloren. Andere Experten stimmen mit Aboulafia überein. Doch fehlerfrei ist auch die Boeing 777 nicht. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verfasste vor wenigen Monaten eine Warnung zum Langstreckenjet.

Bei einem 14-jährigen Flugzeug hatten Techniker gemäß dem FAA-Bericht einen rund 41 Zentimeter langen Riss im Rumpf, unterhalb der Satellitenantenne bemerkt. Dieselbe Fluggesellschaft habe daraufhin 42 weitere Boeing 777 im Alter zwischen 6 und 16 Jahren untersucht. Dabei fand man offenbar Korrosion, also Abnutzungserscheinungen, allerdings keine weiteren Risse.

«Rapider Druckverlust»

«Korrosion und Risse im Rumpf des Flugzeuges könnten zu einem rapiden Druckverlust und Verlust der strukturellen Stabilität des Fliegers führen», heißt es in einer Sicherheitsanweisung der FAA. Sie forderte die Airlines auf, ihre Flieger auf diese Schäden zu untersuchen. Ein rapider Druckverlust könnte gemäß Luftfahrtexperte Hans Weber einer der Gründe für das Verschwinden von MH370 vom Radar sein, wie er gegenüber aeroTELEGRAPH erklärte.

Ein solcher Druckverlust hätte das Flugzeug in kürzester Zeit «auseinanderreißen» können, so Weber. Wie Malaysia Airlines nach dem Unfall erklärte, wurde der verschwundene Flieger zuletzt im Februar gewartet, ein weiterer Termin war für den 19. Juni geplant

Zusammenstoss am Boden

Die 12-jährige Boeing 777 9M-MRO hatte 2012 einen Zusammenstoß am Flughafen Schanghai Pudong. Sie stieß am Boden mit einem Airbus A340-600 von China Eastern Airlines (Kennzeichen: B-6050) zusammen. Dabei wurde die Flügelspitze der Maschine von Malaysia Airlines zerfetzt. Um zu sagen, ob das einen Zusammenhang mit dem jetzigen Crash haben könnte, ist es noch viel zu früh.