MD83 von Swiftair: Tragsiches Unglück in Mali.
Mitarbeiter beschweren sich

Unhaltbare Zustände bei Swiftair?

Schon vor dem Absturz von Flug AH5017 beklagten sich Angestellte von Swiftair über «physische und psychische Müdigkeit» - vor allem auf der Air-Algérie-Strecke.

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Das Wrack von Flug AH5017 wurde am frühen Freitagmorgen (24. Juli) im Norden von Mali gefunden. Es ist eine schwer zugängliche, weitläufige Wüstenregion, in der die MD83 der spanischen Swiftair abstürzte, die für Air Algérie unterwegs war. 118 Menschen kamen dabei ums Leben. Experten glauben, dass das Wetter Schuld am Absturz gewesen sein könnte. Als die MD83 das Gebiet überflog, stürmte es. Der Pilot hatte deshalb zuvor wiederholt um Erlaubnis gebeten, seinen Kurs ändern zu dürfen.

Oder gibt es noch andere Gründe? Eine Woche vor dem Unglück schrieb der nun verunglückte Flugbegleiter Miguel Angel Rueda eine E-Mail an seinen Chef. Darin beklagte er sich über eine «generelle physische und psychische Müdigkeit» unter den Angestellten, welche auf der Strecke von Ouagadougou nach Algiers eingesetzt wurden. Das schreibt die Zeitung El Economista. Oftmals arbeite man sieben Tage hintereinander.

«Einfluss auf die Fähigkeit, sicher fliegen zu können»

Die täglichen Ruhezeiten seien sehr kurz, beklagte sich Rueda. Der Tag beginne zwischen 6:00 und 7:30 Uhr und ende zwischen 18:30 und 20 Uhr, schrieb Rueda. Oftmals gebe es Verspätungen. Zudem erschwerten Spezialfaktoren wie der Ramadan die Erholung der Besatzung. «Das summiert sich und hat einen Einfluss auf die Fähigkeit, sicher fliegen zu können.»

Nicht nur vor dem Hintergrund des nun Geschehenen wirken Ruedas Worte dramatisch: «An den letzten Tagen eines Einsatzzyklus ist es schwierig, sich bei Start und Landung zu konzentrieren», wie der mit AH5017 abgestürzte junge Mann schreibt. Er rief seinen Chef dazu auf, eine Lösung für das Problem zu finden. «Zum Vorteil aller.»

Nicht fertige ausgebildete Studenten als Kopiloten

Auch die spanische Pilotengewerkschaft Sindicato Español de Pilotos de Líneas Aéreas Sepla beklagt sich über Swiftair. Die Fluglinie sorge für ein «fliegendes Prekariat». Ein Kopilot verdiene in der tiefsten Stufe gerade mal 842 Euro im Monat. Zudem müssten angehende Piloten dafür zahlen, das Fliegen erlernen zu dürfen und auf die nötigen Flugstunden zu kommen. Oftmals säßen solche nicht fertig ausgebildete Studenten als Kopiloten im Cockpit. Das sei ein Sicherheitsrisiko, so die Gewerkschaft gemäß der Agentur Europa Press.

Swiftair wehrt sich gegen die Vorwürfe. Man erfülle alle Sicherheitsvorschriften. Das Personal sei sehr gut ausgebildet. Die Piloten arbeiteten nicht länger als anderswo und seien auch gleich gut ausgebildet wie bei den großen Fluglinien. Der Ausweis der Fluggesellschaft sei daher «lupenrein».

Unfall in Afghanistan

Die Airline sieht damit allerdings elegant über einen Unfall im Jahr 2012 hinweg. Damals landete eine MD83 der Airline im afghanischen Kandahar und drehte sich dabei plötzlich nach rechts. Die rechte Tragfläche berührte die Landebahn. Passagiere wurden nicht verletzt, das Flugzeug aber erlitt massiven Schaden. Die Untersuchung ergab, dass die Crew nicht den firmeneigenen Vorschriften gefolgt war. Zudem haben weder die Piloten noch Swiftair selbst die Genehmigung besessen um das an jenem Tag erforderliche Anflugverfahren durchzuführen.

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