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Meilenkönig

Wie man seine Air-Berlin-Statusvorteile rettet

Air Berlin und das Vielfliegerprogramm Topbonus stehen vor dem Aus. Aufgrund der zahlreichen Partner in der Oneworld-Allianz gibt es dennoch einen Lichtblick für Statuskunden.

Vielflieger kennen zwei Arten von Meilen: Prämienmeilen und Statusmeilen. Während Prämienmeilen für die Buchung von Freiflügen oder Sachprämien relevant sind, verhelfen Statusmeilen zum Vielfliegerstatus innerhalb eines Programms. Wer allerdings einen Status beim Vielfliegerprogramm Topbonus besitzt, hat jetzt ein Problem. Denn nachdem Air Berlin die Einstellung des Flugbetriebs für Ende Oktober bekanntgab und auch das zur Airline gehörende Vielfliegerprogramm Topbonus Insolvenz angemeldet hat, fragen sich viele Statuskunden, wie es weitergeht.

Bisher konnten Air-Berlin-Vielflieger, je nach Status, Vergünstigungen wie kostenlosen Loungezugang, Priority Check-in oder mehr Freigepäck bei allen Airlines innerhalb der Oneworld-Allianz geltend machen. Denn jede zur Allianz gehörende Fluggesellschaft bietet neben dem eigenen Vielfliegerstatus ein Pendant auf Allianzebene. Bei der Oneworld-Vereinigung reichen die Level von Ruby über Sapphire bis hin zu Emerald. Wer also einen Silver-Status bei Air Berlin besitzt, ist gleichzeitig Oneworld-Ruby-Inhaber. Gold-Kunden haben zudem einen Oneworld-Sapphire-Status und wer Platinum-Kunde ist, darf sich gleichzeitig Oneworld-Emerald nennen.

Status-Matching

Bei insgesamt 14 Fluggesellschaften können die Statusvorteile genutzt werden, darunter auch bei höchst attraktiven Fluggesellschaften wie Qatar Airways, Cathay Pacific, British Airways, Qantas. Nach dem Wegfall von Air Berlin stellt sich für viele Vielflieger nun die Frage, wie der Oneworld-Status gesichert werden kann.

Der einfachste Weg ist sicherlich das sogenannte Status Matching. Dazu ist ein Schreiben an ein anderes Mitglied der Oneworld-Allianz notwendig. Diesem wird eine Kopie der Vielfliegerkarte von Air Berlin beigefügt. Zudem sollte darauf hingewiesen werden, dass man zukünftige Flüge gerne mit der anderen Fluggesellschaft ausführen würde, wenn diese im Gegenzug einen vergleichbaren Status im eigenen Vielfliegerprogramm zur Verfügung stellt. Es schadet dabei nicht, verschiedene Oneworld-Airlines anzuschreiben, um die Chancen für ein Status Matching zu erhöhen.

Challenges absolvieren

Am Vielversprechendsten ist das Ganze immer, wenn man gleichzeitig eine hochwertige Flugbuchung bei dem jeweiligen Anbieter vorweisen kann. Darüber hinaus ist es aber auch denkbar, dass Oneworld-Mitglieder in Zukunft sogenannte Challenges anbieten. Dabei wird Statuskunden anderer Airlines der eigene Vielfliegerstatus angeboten, wenn in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Anzahl an Meilen erflogen wird.

Einen solchen offiziellen Status-Match hat Finnair kürzlich für airberlin-Kunden durchgeführt. Das Ganze funktioniert im Moment auch bei Latam und Royal Jordanian. Alternativ ist es natürlich auch möglich, den Status einzufliegen. Während ein Status bei Air Berlin Topbonus dank der Air Berlin Visa Card auch ohne zu fliegen realisierbar war, muss der Weg nun durch die Wolken führen.

Flug nach Asien

Mit dem British Airways Executive Club Programm existiert jedoch eine interessante Alternative, da hier bereits eine Reise ausreicht, um den Silver Status und damit den Oneworld Sapphire Status zu erhalten. Genügend
Statuspunkte für die Qualifikation bringt beispielsweise ein Qatar-Airways-Business-Class-Flug nach Asien mit einem British-Airways-Zubringer.

Solche Business Class Flüge müssen nicht teuer sein. Wenn man die richtigen Angebote selektiert, fliegt man oft schon ab 1.100 Euro in der laut Skytrax weltbesten Business Class nach Asien.

Alexander Koenig ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Gründer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit vielen Jahren berät er seine Kunden insbesondere zum Thema optimale Ausnutzung von Meilenprogrammen, um damit den gewünschten Vielfliegerstatus und Freiflüge in Business und First Class zu erhalten. Im First Class & More Blog und auf der zugehörigen Facebook-Seite werden exklusive Flug-, Hotel- und Meilen-Deals präsentiert. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.