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Codeshare-Abkommen

Lufthansa und Etihad arbeiten zusammen

Kehrtwende bei Lufthansa: Die deutsche Airline freundet sich mit der Konkurrenz vom Persischen Golf an und will schon im nächsten Monat ein Codeshare-Abkommen mit Etihad Airways starten.

Es ist eine 180-Grad-Wende: Lufthansa spannt mit der noch vor kurzem so verteufelten Konkurrenz vom Persischen Golf zusammen. Sie unterzeichnete ein Codeshare-Abkommen mit Etihad Airways. Es startet schon im Januar 2017, wie es in einer Pressemitteilung vom Freitag (16. Dezember) heißt.

Noch steht die Genehmigung der Behörden aus. Überraschend ist der Deal vor allem, weil Lufthansa eine der Fluggesellschaften war, die immer wieder gegen die Konkurrenz aus Abu Dhabi, Katar und Dubai gewettert hatte. Die Konkurrenz durch Golfairlines sei unfair, da diese staatlich subventioniert seien, lautete der gängige Vorwurf.

Etihad-Flugnummer auf Frankfurt – Rio

Offenbar hat Lufthansa es sich nun anders überlegt. Man denkt sogar noch über eine engere Zusammenarbeit nach. «Das Codeshare-Abkommen zwischen Lufthansa und Etihad wird unseren Kunden zusätzliche Vorteile bieten und die Netzwerke beider Airlines ergänzen. Wir können uns vorstellen, unsere Zusammenarbeit in der Zukunft auf andere Bereiche auszuweiten», lässt sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr zitieren.

Im Zuge des Codeshare-Abkommens werden Etihad-Flüge zwischen Abu Dhabi und Frankfurt sowie zwischen Abu Dhabi und München mit Lufthansa-Flugnummer angeboten. Beide deutschen Städte werden jeweils zwei Mal täglich von Etihad Airways bedient. Im Gegenzug wird Etihad die Nonstop-Flüge von Lufthansa zwischen Frankfurt und Rio de Janeiro sowie Frankfurt und Bogota mit ihren Flugnummern anbieten.

Wet-Lease mit Air Berlin

Auch Air Berlin, an der Etihad 29 Prozent hält, ist Teil der Zusammenarbeit. Lufthansa gibt bekannt, eine Wet-Lease-Vereinbarung mit der Konkurrentin abzuschließen. Nach dieser Vereinbarung werden mit Eurowings und Austrian Airlines zwei Fluggesellschaften der Lufthansa Group insgesamt 38 Flugzeuge von Air Berlin im Wet-Lease betreiben. 33 dieser Flugzeuge sollen für die  Eurowings-Gruppe fliegen, 5 für Austrian Airlines. Das Abkommen soll nach Genehmigung der Behörden im Februar 2017 in Kraft treten und hat eine Laufzeit von sechs Jahren.