Letzte Aktualisierung: um 8:57 Uhr

Arik Air und Aero Contractors

Staat muss wichtigste Airlines Nigerias retten

Die Luftfahrtkrise in Nigeria schwelt weiter: Der Staat hat die Kontrolle über zwei Airlines übernommen. Und wird sie nicht wieder los.

Ab dem 1. März geht am Flughafen der nigerianischen Hauptstadt sechs Wochen lang nichts mehr. Am Nnamdi Azikiwe International Airport in Abuja müssen die Pisten repariert werden. Während dieser Zeit werden einige aber längst nicht alle Flüge ins Land zum Flughafen Kaduna umgeleitet. Der ist für 300 Passagiere pro Tag ausgerichtet, der Flughafen Abuja auf 5000.

Das ist noch das kleinste Problem, dem sich Nigerias Luftfahrtbranche derzeit stellen muss. Die staatliche Gesellschaft Asset Management Corporation of Nigeria (Amcon) verwaltet seit Kurzem zwangsweise die zwei grössten Flugesellchaften des Landes, Arik Air und Aero Contractors. Deren finanzielle Probleme machten den normalen Betrieb nicht mehr möglich.

Zeitweise kein Betrieb

Aero Contractors hatte den Betrieb zeitweise ganz eingestellt, weil die wirtschaftliche Situation es nicht zuließ, hieß es damals auf der Webseite. Inzwischen fliegt die Fluggesellschaft auf Sparflamme. Ebenso Arik Air. Laut der Zeitung This Day hebt nur noch ein Bruchteil ihrer Flüge ab. Statt wie zu guten Zeiten über 120 sind es offenbar nur noch 15 tägliche Flüge. Viele Destinationen bedient die einst stolze Airline derzeit gar nicht mehr, von den 28 Flugzeugen in Arik Airs Flotte fliegen derzeit nur noch acht.

Die Regierung soll laut This Day allerdings kein großes Interesse daran haben, die Fluggesellschaften langfristig zu verwalten. Offenbar ist die Amcon daher bereits auf potenzielle Investoren zugegangen. So soll die staatliche Finanzfirma etwa Ethiopian Airlines angeboten haben, das Management von Arik Air zu übernehmen. Doch die Äthiopier hätten abgelehnt.

Kerosinmangel

Hintergrund der Luftfahrtkrise ein Paradoxon: Obwohl Nigeria der größte Ölproduzent in Afrika ist, muss das Land den Treibstoff für die Luftfahrt importieren. Kerosin ist knapp im Land. Infolge eines Kurseinbruchs der nigerianischen Naira haben die Importeure Probleme, an genügend Devisen zu kommen, um den Treibstoff einzukaufen.

Fluggesellschaften prangern außerdem an, dass der Staat es privaten Anbietern durch hohe Steuern und zu viel Regulierung schwer macht.