Letzte Aktualisierung: um 8:20 Uhr

Finanzielle Probleme

Monarch kämpft erneut ums Überleben

In wenigen Stunden läuft das Ultimatum der Behörden aus. Schafft es Monarch Airlines nicht, bis dann die Finanzen in Ordnung zu bringen, droht das Aus.

Es ist ein déjà-vu. Vor einem Jahr verfiel die so genannte Air Travel Organiser’s Licence Atol von Monarch Airlines, also die Betriebserlaubnis zum Verkauf von Pauschalangeboten mit Flügen. Die Fluglinie bekam aber von der Zivilluftfahrtbehörde des Vereinigten Königreichs eine Nachfrist von zwölf Tagen und konnte im letzten Moment belegen, dass sie genügend Mittel für eine Erneuerung besitzt.

Dieses Jahr ist Monarch Airlines dasselbe passiert. Am 30. September ist die Air Travel Organiser’s Licence der britischen Fluglinie erneut verfallen. Ohne diese darf sie keine Pauschalangebot mehr anbieten, weil Reisende nicht für den Fall einer Pleite abgesichert sind. Dieses Mal gewährte die Civil Aviation Authority nur 24 Stunden Nachfrist.

Preise vervierfacht

Bis am Sonntagabend (1. Oktober) muss Monarch den Nachweis erbringen, finanziell genügend gut gepolstert zu sein. Offenbar ist das Management selbst nicht sicher, ob es das schafft. Denn über Nacht hat es die Ticketpreise vervierfacht, wie die Zeitung Independent schreibt. Die Angebote sind so gegenüber Ryanair, Easyjet, Norwegian und Co. nicht mehr konkurrenzfähig.

Mit dem Schritt kann Monarch das Risiko im Falle einer allfälligen Betriebseinstellung verringern. Fliegen weniger Briten in den Urlaub, gibt es weniger gestrandete Passagiere. Das gleiche hatte Air Berlin vor der offiziellen Einstellung der letzten Langstrecken getan.

Gespräche mit Konkurrenten

Eignerin Greybull Capital und die Vorbesitzer haben in den letzten sechs Jahren fünf Mal Geld einschießen müssen. Monarch Airlines hat es bisher nicht geschafft, sich angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Lage in Großbritannien und der steigenden Konkurrenz durch Billigflieger im Markt richtig zu positionieren.

Die fünftgrößte Fluglinie des Landes bedient mit 36 Flugzeugen 49 Ziele. Zuletzt gab es Verkaufsgespräche mit Easyjet, Norwegian und Wizz Air. Die anderen Airlines dürften aber wohl eine Mitbewerberin weniger einer Übernahme von Monarch vorziehen.