Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Nur noch Linienflüge

Monarch erfindet sich neu

Die britische Fluglinie gibt das ganze Chartergeschäft auf und wird zur reinen Billigairline. Monarch Airlines tritt damit gegen Easyjet, Ryanair und Co. an.

Königlich geht es Monarch Airlines schon länger nicht mehr. Die britische Flugline schrieb 2011 und 2012 hohe Verluste. Bereits zwei Mal musste die Schweizer Eigentümerfamilie um Patron Sergio Mantegazza Geld einschießen – insgesamt 120 Millionen Pfund oder umgerechnet 150 Millionen Euro. Zugleich wurden die Kosten heruntergefahren.

Doch das reichte nicht. Das Management des britischen Ferienfliegers entschied vergangenes Jahr, auch das Geschäftsmodell anzupassen. Traditionell war Monarch Airlines eine reine Charteranbieterin, die für Reisebüros Touristen ins Warme fliegt. Seither können Reisende auf der Webseite der Airline auch selbst Flüge buchen. Die Maßnahmen zahlten sich aus. 2013 schrieb Monarch wieder Gewinn.

Im Frühjahr 2015 ist Schluss mit Charter

Offenbar sind die Direktbuchungen ein voller Erfolg. Denn jetzt entschied sich Monarch, das Chartergeschäft gleich ganz aufzugeben und auf Frühling 2015 hin zur reinen Linienanbieterin zu werden. Dies erklärte der neue Geschäftsführer Andrew Swaffield dem Branchenmagazin Travel Weekly. «Wir verlassen das Chartergeschäft im Guten.»

Das klassische Chartergeschäft ist laut Swaffield tot. Er will nun als Billiganbieter ein neues Geschäftsfeld erobern und so gegen Ryanair und Easyjet und Co. ankommen. Zugleich aber will der Monarch-Lenker die guten Beziehungen zu den Reiseanbietern weiterhin pflegen und auch für sie weiterhin Kontingente zur Verfügung stellen. «Ich glaube, das könnte ein ganz interessantes Geschäftsmodell werden», so Swaffield.

Rückzug aus East Midlands

Folgen hat das für den East Midlands Airport. Den verlässt Monarch im April 2015. Denn als Billigairline will Monarch andere, zentralere Flughäfen bedienen und andere Abflugzeiten wählen. Folgen hat die Neupositionierung aber auch für das Personal. Monarch baut 1000 Stellen ab, wie am Montag (18. August) bekannt wurde.