Letzte Aktualisierung: um 22:51 Uhr

Solidarität mit Hop-Crews

Frankreichs Piloten drohen mit Weihnachtsstreik

Air France will den Piloten der Billigtochter Hop neue Arbeitszeitregeln auferlegen. Deshalb droht die Gewerkschaft mit einem Generalstreik der Piloten aller französischen Airlines über Weihnachten.

Deutschland, Großbritannien, Griechenland und immer wieder Frankreich – in diesem Jahr wurde die Luftfahrt von vielen Streiks heimgesucht. Für Passagiere war das – je nach Fall – mal mehr, mal weniger ärgerlich. Bis zum Jahresende könnte es noch dicker kommen. In Frankreich droht ausgerechnet über Weihnachten ein Streik der Piloten – der Piloten aller Fluggesellschaften des Landes.

Die Pilotengewerkschaft Syndicat national des pilotes de ligne SNPL hat in der vergangenen Woche für einen Generalstreik über die Weihnachtstage gestimmt. Das heißt, dass sie diesen nun als äußerstes Druckmittel in den Verhandlungen einsetzen kann. Betroffen wären alle Fluglinien des Landes wie Air France, Hop, Transavia, Corsair, XL Airways, Aigle Azur, Air Caraïbes, Easyjet oder La Compagnie. Genaue Daten sind noch nicht bekannt, aber laut französischen Medien will die Gewerkschaft die geschäftigsten Zeiten rund um Weihnachten und Neujahr nutzen, um Druck auf die Arbeitgeber zu machen.

Disput bei Hop

Noch ist allerdings nicht klar, ob es soweit kommt. Seinen Ursprung hat der drohende Arbeitskampf in einem Disput um die Air-France-Tochter Hop.  Entstanden war sie 2013 durch den Zusammenschluss der Regionalanbieterinnen Airlinair, Britair und Regional. Ein Punkt, der die Piloten laut der Zeitung La Tribune derzeit verärgert: Die Fluglinie will die Arbeitszeiten neu organisieren, was dazu führen könnte, dass Crews zwischen zwei Flügen nur zehn Ruhestunden hätten.

Einigen sich das Management und die Arbeitnehmer nicht bis Ende November, kann die Fluglinie das neue Reglement einfach umsetzen. Sollte es dazu kommen, will die Gewerkschaft den Generalstreik als Option in der Hinterhand haben. «Ein Streik ist sehr wahrscheinlich», so SNPL-Präsident Christophe Tharrot zur Tribune. Bei Air France verweist man auf das Recht, die Regeln durchzusetzen, gibt sich aber zuversichtlich. «Es gibt nur noch einige wenige Punkte zu klären», so Air-France-Chef Franck Terner.