Der Unfall in Kigoma: Veraltete Maschine?

Air Tanzania: Heikler Deal mit China

Die Fluggesellschaft wählte mit China Sonangol den falschen Partner. Dieser vermittelte ihr längst veraltete Flugzeuge.

Top-Jobs

LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER
TAA Logo

Flight Dispatcher / Flight Operations Officer (m/w/d)

Feste Anstellung
Ambulanzflüge
Österreich
Vollzeit
Top jobs
TAA Logo

Sales Desk Agent

Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Ambulanzflüge

Der Unfall ging glimpflich aus. Nur einige leichte Verletzungen erlitten 35 Passagiere und Besatzungsmitglieder, als die Bombardier Dash-8-300 beim Start über die Piste des Kigoma Airport hinausschoss, das Bugfahrwerk verlor und in eine Wiese raste. Grund für den Unfall war ein Triebwerk, das versagte. Den Flieger musste Air Tanzania abschreiben. Damit halbierte sich auf einen Schlag ihre Flotte. Nur noch eine eine geleaste Boeing B757 fliegt nun noch für die Nationalairline. Den Unfallflieger hatte die Airline von der chinesischen Investmentfirma China Sonangol International Holding aus Hongkong erhalten. Sie gilt als verdeckte Staatsholding der Volksrepublik China.

Der Deal mit der Dash war Teil einer Absichtserklärung zwischen den Chinesen und Air Tanzania. Sie hatte zum Ziel, die marode Luftfahrt des Landes wieder zu beleben und der strauchelnden Nationalairline wieder auf die Beine zu helfen. Außer der Dash erhielt Air Tanzania im Jahr 2007 noch einen Airbus A320. Damals war der Geschäftsmann Sam Po in das Land gereist und machte große Versprechungen. Unter anderem versicherte er den Ausbau des Julius Nyerere international Airport in Dar es Salaam, der größten Stadt des Landes. Im Gegenzug soll er für sein Unternehmen Rechte zur Ölförderung erhalten haben, wie Politiker gemäß der englischen Zeitung The Guardian vermuten. Doch die Rechte widerriefen die zuständigen Behörden nach einer Anweisung des Parlaments im Jahr 2010 wieder - der Flughafen blieb in der Folge wie er war.

Schon bei der Übergabe veraltet

Und auch mit den Fliegern, die die Chinesen zurück ließen, stimmte etwas nicht. Laut Ludovick Utoh, dem Bilanzprüfer von Air Tanzania, seien die Flugzeuge schon damals veraltet gewesen, berichtet die Zeitung The East African. So musste etwa der A320 nach einer gründlichen Inspektion im Jahr 2010 an die Leasingfirma zurückgegeben werden - die libanesische Wallis Trading Company. Über diese hatte China Sonangol die Flugzeuge offenbar zur Verfügung gestellt. Der Airbus war laut Bericht der Regierung nicht mehr flugfähig. Ähnliches könne auch auf die Dash zugetroffen haben. Der Verlust, der Tansania aus den laut Utoh «dubiosen Geschäften» resultierte, betrug satte 200 Millionen Dollar. Davon hätte sich die Airline mindestens zwei neue Airbus-Mittelstreckenflieger selbst kaufen können.

Utoh verlangt nun, dass die Verantwortlichen der Regierung vor Gericht kommen, die Air Tanzania die obsoleten Flieger eingebrockt haben. Bei der Airline habe man damals nur den Auftrag bekommen, 500'000 Dollar im Voraus als Garantie zu zahlen - um dann hinterher altersschwache Flieger und einen Schuldenberg herauszubekommen.

Mehr zum Thema

Eine Dash 8 von Air Kenya und die bisherigen Stopps der Auslieferungsroute: Kleiner Flieger, langer Weg.

So fliegt eine Dash 8-200 von Kanada nach Kenia

Flieger von Air Senegal: Airline in der Krise.

Regierung stellt Notfallplan zur Rettung von Air Sénégal vor

Airbus C295  (hier bei der Auslieferung): Fliegt für Senegals Luftwaffe.

Armee übernimmt Inlandsstrecken im Senegal

DC-9-10 von Aerojet: Die Airline hat am 6. Dezember ihren Flugbetrieb aufgenommen.

Neue Airline startet mit Flugzeug Baujahr 1966

Video

virgin australia embraer e190 e2 perth delivery
Ein Regionalflugzeug von Brasilien nach Australien zu bringen, ist keine einfache Aufgabe. Das zeigt die Auslieferung der ersten Embraer E190-E2 an Virgin Australia. Das Flugzeug musste einen ziemlichen Umweg fliegen, um nach Perth zu gelangen.
Timo Nowack
Timo Nowack
Start des Coupe Aéronautique Gordon Bennett: Am Freitag 5. März ist die 68. Ausgabe in Metz gestartet.
Ballonfahrer kämpfen beim Coupe Aéronautique Gordon Bennett seit 1906 darum, wer am weitesten fliegen kann. Dieses Jahr findet das Rennen zum 68. Mal statt - mit 24 Teams aus zehn Nationen. Den Sieg machten ein Team aus Deutschland und eines aus der Schweiz unter sich aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Pilot in einem leeren Ryanair-Flugzeug: Die Sicherheitshinweise sorgen für Diskussionen.
Die Sicherheitshinweise der Billigairline sind nicht nur unansehnlich gestaltet, sondern zwei der Piktogramme sind auch kaum verständlich. Das hat es mit den Bildern von Ryanair auf sich.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies