B767 von Air Canada: Die Crew war übermüdet.

Pilot verwechselt Venus mit Jet

Ein Jet von Air Canada sackte plötzlich ab, mehrere Passagiere wurden verletzt. Nun zeigt der Untersuchungsbericht die Ursache.

Top-Jobs

.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
Goldeck Logo

Captain Pilatus PC-12NGX (f/m/d)

LOWW/VIE
LOAN
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Die schlafenden Passagiere wurden auf dem Nachtflug von Air Canada von Toronto nach Zürich ziemlich unsanft geweckt. Innerhalb von 46 Sekunden vollführten die beiden Piloten der Boeing B767-333 mit der Immatrikulation C-GHLQ am 14. Januar 2011 einen Mini-Sturzflug. Um insgesamt 240 Meter sank der Flieger in nicht einmal einer Minute - und das in zwei Tauchern von rund 120 Metern. Wer nicht angeschnallt war, wurde nach oben geschleudert. Nach der Landung mussten sieben Passagiere ins Krankenhaus in Zürich gebracht werden, wie es im nun veröffentlichten Abschlussbericht der Luftfahrtbehörde Transportation Safety Board of Canada heißt.

Im Report wird der Grund für den ungewöhnlichen Zwischenfall auf Flug AC878 erläutert: Die Crew sah auf ihrem Radar einen anderen Jet, der ihr entgegenflog. Doch dieser befand sich auf einer anderen Flughöhe und stellte eigentlich keine Gefahr dar. Das realisierte der Kopilot laut dem Bericht nicht und suchte den Sichtkontakt mit der C-17 der amerikanischen Air Force. Er sah aber den Planeten Venus und dachte, er sei der Flieger. Er setzte prompt zum Sturzflug an, um eine Kollision zu vermeiden.

Kurz nach dem Nickerchen

Das geschah kurz, nachdem der Kopilot von einem erlaubten Zwischenschlaf im Cockpit erwacht war. Auch der Kapitän war zu diesem Zeitpunkt offenbar schon länger müde und auch nicht in der Lage, die Situation schnell genug einzuschätzen. Als er wieder die Kontrolle über den Flieger gewann, waren insgesamt 14 Passagiere aus der Economyklasse und zwei Flugbegleiter verletzt. Sie erlitten Schürfungen und Platzwunden. Sieben mussten in ärztliche Pflege.

Das Transportation Safety Board of Canada macht darauf aufmerksam, wie kritisch die Phase kurz nach dem Aufwachen ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist da noch deutlich verlangsamt. Auch die Müdigkeit des Flugkapitäns, der noch keine Ruhezeit gehabt hatte, sei ein Grund für den Zwischenfall. Dies sei vor allem auf Flügen von Nordamerika nach Europa öfter ein Problem. Gerade auf solchen Strecken sollten Airlines daher darauf achten, dass ihre Crews ausgeschlafen zum Dienst antreten. Ein weiteres Ergebnis: Alle Passagiere, die bei dem Sturzflug verletzt wurden, trugen keine Sicherheitsgurte - und das, obwohl das Anschnallzeichen angeschaltet war. Das unterstreiche erneut, wie wichtig es sei, zu jedem Zeitpunkt die Gurte geschlossen zu halten.

Mehr zum Thema

ticker-air-canada

Air Canada nimmt Flugbetrieb wieder auf

ticker-air-canada

Behörde: Streik bei Air Canada nicht rechtens

ticker-air-canada

Air Canada zieht Jahresprognose wegen Streik zurück

ticker-air-canada

Air Canada muss Neustart verscheiben - Flugbegleitende widersetzen sich Rückkehr-Anordnung

Video

garuda indonesia special livery
Die Nationalairline Indonesiens feiert die Unabhängigkeitserklärung des Landes vor 80 Jahren. Dafür ließ Garuda eine Boeing 737 künstlerisch gestalten.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan erin noaa
Die Hurrikan-Jäger der amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA haben sich den Wirbelsturm Erin mit ihrem Turbopropflugzeug ganz aus der Nähe angeschaut - gerade, als dieser an Kraft weiter zulegte.
Timo Nowack
Timo Nowack
businessjet
In den USA wirft die Zeitung New York Times den Betreibern von Business- und Privatjets vor, keinen fairen Anteil an der Finanzierung der Flugsicherung zu zahlen. Die Branche hält dagegen.
Timo Nowack
Timo Nowack