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Air Baltic: Vorteil Airbus

Wieder Boeing oder erstmals Airbus? Die lettische Fluglinie erneuert die Flotte für 800 Millionen. Bald fällt der Entscheid.

Bis im März soll der Grundsatzentscheid fallen. Die Offerte von Airbus liege bereits vor, die von Boeing erwarte man jeden Moment, erklärte Lettlands Ministerpräsident Valdis Dombrovskis am Montag (23. Januar) vor den Medien. Mit dem Kauf neuer Flugzeuge für rund 800 Millionen Euro will die Nationalairline ihre Flotte von Grund auf erneuern. Die neuen Flieger sollen ineffiziente alte ersetzen. Die verbleibenden sollen dann zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden, ergänzte Verkehrsminister Aivis Ronis gemäß dem lettischen Portal Reitingi. Heute besteht der Flugzeugpark aus zwei Boeing 757–200, sechs Boeing 737–500, acht Boeing 737–300, acht Dash Q-400 NextGen und zehn Fokker 50.

Zuerst abgelöst werden dürften daher wohl die zehn Fokker, die gemäß Aero Transport Data Bank im Schnitt bereits 22,5 Jahre alt sind. Die B737-500 fliegen schon 17,1 Jahre, die B737-300 haben 13,1 Jahre auf dem Buckel. Das heißt, fast die gesamte Boeing-Flotte dürfte durch den Kauf neuer Flieger abgelöst werden. Dass die Amerikaner erneut zum Zug kommen, erscheint unwahrscheinlich. Airbus bietet Lettland die Ausbildung von Piloten in Riga, den Bau eines Logistikzentrums und weitere Extras an.

Siegesgewisse Franzosen

Die Diplomatie der Europäer läuft bereits seit langem auf Hochtouren. Anfang der Woche besuchte der französische Transportminister Thierry Mariani Riga. Und gegenüber den lokalen Medien gab er sich bereits siegesgewiss. Lettland werde eine «europäische Lösung» wählen. Air Baltic gehört seit den Turbulenzen um den ehemaligen Mehrheitseigentümer Bertolt Flick wieder zu fast 100 Prozent dem Staat.