Dreamliner von Norwegian: Ziel USA.

Dreamliner von Norwegian: Ziel USA.

Norwegian

Voller Widerstand gegen Norwegian

Die Expansionspläne der Billigairline in den USA kommen bei Gewerkschaften schlecht an. Sie wollen, dass die USA Norwegian die Lizenz verweigern.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Es sind heftige Worte, die da fallen. «Der Versuch von Norwegian Air, billige Arbeitskräfte aus Asien [...] für ihre Langstrecken anzustellen, ist ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen der bestehenden Mitarbeitenden», enerviert sich François Ballestero, Sekretär der gewerkschaftlichen Dachorganisation European Transport Workers’ Federation. Und sein Kollege Gabriel Mocho Rodriguez von der International Transport Workers’ Federation gibt noch einen drauf: «Die Praxis, Tochtergesellschaften im Ausland zu gründen und Schiffe unter der gerade praktischsten Flagge zu registrieren, um Kosten zu senken und strenger Aufsicht zu entgehen, ist in der Schifffahrt seit langem üblich». Nun werde das auch in der Luftfahrt versucht. Das sei zu verhindern.

Hintergrund der Anschuldigungen ist der Schritt von Norwegian, in Irland die Tochtergesellschaft Norwegian Air International gegründet zu haben. Sie soll künftig die Langstreckenverbindungen übernehmen. Der irische Norwegian-Ableger beantragte nun in den USA die Lizenz, Flüge durchführen zu dürfen. Genau das aber wollen die Gewerkschafter verhindern. Der Businessplan von Norwegian Air International sei einzig dazu da, internationales Arbeitsrecht zu umgehen, so die Vertreter der Dachorganisationen der Arbeitnehmenden der Transportbranche.

Auch US-Pilotenvereinigung wehrt sich gegen Norwegian

Es entstehe zudem unfaire Konkurrenz zu Anbietern aus der EU und den USA, sagen die Gewerkschafter weiter. Und nicht zuletzt kämen die Arbeitsbedingungen auf beiden Seiten des Atlantiks unter Druck. Sie fordern darum den amerikanischen Transportminister Anthony Foxx auf, das Gesuch von Norwegian abzulehnen. Zuvor hatte schon die US-Pilotenvereinigung Alpa gegen die norwegische Fluggesellschaft lobbyiert. Sie sammelte 30'000 Unterschriften und die Zustimmung von 100 Kongressabgeordneten. Der Entscheid über die Lizenz zieht sich denn auch schon seit Februar hin - länger als erwartet.

Bei Norwegian weist man die Vorwürfe vehement zurück. «Unsere Gegner ignorieren leider alle Fakten und versuchen verzweifelt, Lügen über uns zu verbreiten», sagt Sprecher Lasse Sandaker-Nielsen. Man habe die Langstreckeneinheit aus verschiedenen wirtschaftlichen Gründen in Irland angesiedelt, erklärt er weiter. Der wichtigste sei, so von Verkehrsrechten zwischen der EU und den USA profitieren zu können. Norwegen sei ja nicht EU-Mitglied. Zudem ermögliche es der Standort Irland Norwegian auch, die Flotte günstiger zu finanzieren.

6000 Bewerbungen in den USA für 300 Jobs

Das ist nicht alles. Man habe in Fort Lauderdale und New York bereits 300 amerikanische Flugbegleiter angestellt und suche derzeit Piloten in New York für die Strecken, die mit dem Dreamliner bedient werden. «Norwegian erhielt fast 6000 Bewerbungen für die 300 Jobs in der Kabine» so Sprecher Sandaker-Nielsen. Man zahle ortsübliche Löhne. Die Präsenz von Norwegian in den USA werde Jobs schaffen. Darum setzte man auf die Vernunft des Transportministeriums.

Norwegian Air Shuttle fliegt derzeit mit einer Flotte von 89 Boeing 737 129 Destinationen in vierzig Ländern an. Auf der Langstrecke fliegt die Fluglinie Bangkok, Fort Lauderdale, Los Angeles LAX, New York, Oakland-San Francisco und Orlando. In der Zukunft möchte die Airline vermehrt nach Asien fliegen. «Asien wird sehr wichtig werden, vor allem die Chinesen haben immer mehr Geld zur Verfügung. Der wichtigste Passagierstrom wird also von Asien nach Europa kommen. Viele meiner Traumziele liegen daher auch im asiatischen Raum», sagte Vorstandsvorsitzender Bjorn Kjos kürzlich im Interview mit aeroTELEGRAPH.

Norwegian möchte weitere Dreamliner, aber...

Norwegian bestellte für die Expansion auf der Langstrecke acht Boeing 787-8 Dreamliner. Zwanzig weitere Maschinen des Typs wollte die Fluglinie bestellen. Doch weil die US-Lizenz noch fehlt, wurde diese Order vorerst auf Eis gelegt.

Mehr zum Thema

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Das Terminal 4 am Flughafen Madrid Barajas: Die spanische Regierung hat große Pläne.

Die beliebtesten Europa-Flugrouten im Sommer 2025

Flugzeuge am Himmel: Die Spitzenviertelstunde war 2024 am 6. September.

Wann sind am meisten Flieger am Himmel und wie viele sind es dann?

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin